Erdogan muss Interview wegen gesundheitlichen Problemen unterbrechen
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Interview Unterbrochen:Hier lässt Erdogan den Moderatoren verwirrt zurück

Krankenakte des türkischen Präsidenten
Ist Erdogan zu krank für eine dritte Amtszeit?

Auch wenn er in einem PR-Video Basketball spielt: Der langjährige türkische Präsident Tayyip Erdogan ist angeschlagen. Doch wie schlecht geht es ihm? Diese Frage stellt sich die Türkei wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl.
Publiziert: 27.04.2023 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2023 um 11:41 Uhr
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (rechts) leidet an einer Magenverstimmung. Er musste deswegen sogar ein TV-Interview unterbrechen.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Diese Szenen kommen zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Nur drei Wochen vor den Wahlen musste der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen ein Live-TV-Interview unterbrechen. Der Sender musste spontan in die Werbepause. Erdogan sah danach sehr krank aus, kurz darauf endete auch das Gespräch.

Ein amerikanischer Ableger des chinesischen TV-Senders CGTN behauptete sogar, dass Erdogan einen Herzinfarkt erlitten habe. Dies wurde allerdings von offizieller Seite dementiert. Dass er nun auch am Donnerstag aussetzt, dürften aber viele als Zeichen werten, dass es mit Erdogan nicht zum besten steht.

Magendarm, Krebs, Blutzucker-Probleme

Gerüchte um die schlechte Gesundheit des Machthabers kursieren schon seit Jahren. 2011 unterzog sich Erdogan einer Darmoperation, dementierte aber Berichte über eine Krebserkrankung. 2017 wurde er während des Morgengebets in einer Moschee ohnmächtig, was er mit vorübergehenden Blutzucker-Problemen erklärte.

Im Sommer 2021 schlief Erdogan während einer Video-Botschaft an seine Anhänger sogar ein. Ein paar Monate früher musste er sich auf seine Frau Emine Erdogan (68) und einen Leibwächter stützen, als er eine Treppe hinunterging.

Vor zwei Jahren veröffentlichte Erdogans Pressestelle als Reaktion darauf auf Twitter ein Video, auf dem Erdogan zu frisch-fröhlicher Musik Basketball spielt und gar ein paar Körbe trifft. Sein Alter ist ihm dabei jedoch anzusehen.

Die Diskussion um Erdogans Gesundheitszustand erinnert an die Mutmassungen zu Kremlchef Wladimir Putin (70). Doch beim russischen Präsidenten werden die vermuteten gesundheitlichen Probleme immer dementiert, kaum je aber das Gegenteil bewiesen.

Ist er zu krank für eine dritte Amtszeit?

Nun ist Wahlkampf. Erdogan hat in den vergangenen Wochen eine Veranstaltung nach der anderen besucht. Ständig auf Achse, straffe Terminpläne – das ist selbst für Kerngesunde eine Belastungsprobe.

Schon 2021 vermutete der Nahost-Experte Stephen Cook von der Denkfabrik CFR in der einflussreichen US-Zeitschrift «Foreign Policy»: Möglicherweise werde Erdogan nicht mehr in der Lage sein, bei den Wahlen im Jahr 2023 nochmals anzutreten. Cook empfahl westlichen Regierungen, sich auf diese Entwicklung einzustellen. Einen Rückzieher hat Erdogan bis jetzt aber noch nicht angekündigt.

Dabei muss der türkische Präsident zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt 2003 die Abwahl fürchten. Sein Gegner, Kemal Kilicdaroglu (74), hat laut Umfragen realistische Chancen auf den Wahlsieg im Mai. In einer Erhebung des Instituts Saros vom 21. März kommt Kilicdaroglu auf 45,5 und Erdogan auf 44,3 Prozent Zustimmung durchs Volk. Auch andere Meinungsforschungsinstitute sehen Kilicdaroglu ein bis zwei Prozent vor Erdogan.

Dieses Video soll Erdogans Top-Gesundheit beweisen
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Präsident beim Basketball:Dieses Video soll Erdogans Top-Gesundheit beweisen
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