Immer wieder macht die Terror-Gruppe Islamischer Staat mit brutalen Exekutionen von sich reden. Immer wieder demütigt und tötet sie Geiseln öffentlich.
Jetzt geht der IS in seinem Zynismus noch einen Schritt weiter. In der neuesten Ausgabe des Propagandamagazins «Dabiq» bietet er erstmals zwei ihrer ausländischen Gefangenen auf ganzseitigen Anzeigen zum «Verkauf» an. Wer für sie das Lösegeld zahlen wolle, solle die Telefonnummer wählen, die angegeben ist.
Die zwei Geiseln sind der 48-jährige Norwegers Ole Johan G.* und der 50-jährigen Chinesen Fan J.* Beide sind von allen Seiten fotografiert, dazu gibt es Angaben zu Geburtsdatum, Ausbildung und sogar die Heimadresse.
Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg zeigt sich besorgt. Seit Januar soll G. bereits in den Fängen der Terroristen sein. In einem Statement sagte sie gestern Abend: «Dies ist eine sehr ernste und komplizierte Situation. Unsere Mission ist es, für eine sichere Rückkehr unseres Bürgers nach Norwegen zu sorgen.» Dafür sei eine besondere Task Force eingerichtet worden.
Doch sie hält fest: «Wir können uns nicht unter Druck setzen lassen. Wir werden kein Lösegeld zahlen.» Das würde nur die Gefahr für andere Norweger erhöhen.
Das bestätigen auch die Terroristen im Inserat. Bei beiden Geiseln steht: «Dieser Gefangene wurde von seiner Regierung im Stich gelassen, die nicht ihr möglichstes unternommen hat, um seine Freiheit zu erkaufen.» (mad)