Tedros Adhanom Ghebreyesus (56), Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), drängt Mitgliedstaaten dazu, einen globalen Vertrag zur Pandemievorsorge auszuhandeln. Ein solches Abkommen soll die Herausforderungen und Versäumnisse angehen, die durch den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie aufgedeckt wurden.
Tedros ist überzeugt, damit könne in Zukunft eine weitere Weltkrise verhindert werden, wie die Covid-19-Pandemie sie ausgelöst hat. Dabei will der WHO-Boss auch genügend finanzielle Mittel für die WHO sichern, damit seine Organisation die Welt beim Ausbruch einer neuen Pandemie sicher durch die Krise führen könne.
Als grösste Probleme, die den Ausbruch der Pandemie erlaubt haben, sieht Tedros einen «Mangel an Austausch von Daten, Informationen, Erregern, Technologien und Ressourcen», wie der WHO-Chef am Montag erklärte. Und er legt dar, wie eine weitere solche Krise von globalem Ausmass verhindert werden könne.
Partnerschaft zwischen Staaten
Ein globales Abkommen zur Pandemievorsorge soll sämtliche Lücken schliessen. Tedros wünscht eine Partnerschaft zwischen Staaten, um «Mechanismen für die globale Gesundheitssicherheit» zu ermöglichen. «Das ist eine Idee, wofür die Zeit reif ist», so der WHO-Chef.
Unter anderem verlangt er ein Frühwarnsystem und gerechten Zugang zu Impfstoffen, die Bevorratung von Pandemievorräten sowie Notfallpersonal. Dazu brauche auch die WHO mehr Geld.
Tedros fordert Mitgliedstaaten dazu auf, ein nachhaltiges Finanzmodell für die UN-Gesundheitsbehörde zu finden. Die schwierige und komplexe Arbeit der WHO, «all das muss finanziert werden. Wir können die Leute nicht mit Lob bezahlen.»
Laut Vereinten Nationen soll ein mögliches globales Abkommen bei einem WHO-Treffen im November diskutiert werden. (kes)