Sogar der WhatsApp-Gründer sagt #deletefacebook
Wann werden Sie Facebook löschen?

Immer mehr Internet-User löschen ihr Facebook-Profil. Eine regelrechte #deletefacebook-Bewegung ist entstanden. Für den CEO Mark Zuckerberg wirds eng: Jetzt ermitteln die Behörden.
Publiziert: 21.03.2018 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:55 Uhr
«Ich würde Facebook auf jeden Fall löschen»
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Sogar der WhatsApp-Gründer sagt #deletefacebook:Wann werden Sie Facebook löschen?

Löscht Facebook! Dieser Aufruf kursiert seit Tagen im Internet. Auslöser waren Enthüllungen am Wochenende: Ein Forscher konnte konnte Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern herauslesen – eine Analyse-Firma betrieb damit Propaganda und manipulierte Wahlen.

In der Nacht auf heute Mittwoch überraschte WhatsApp-Mitgründer Brian Acton (46) mit derselben Aufforderung. Subtil aber deutlich twitterte er Schlag Mitternacht: «Es ist Zeit. #deletefacebook»

Viel Geld dank Facebook

Acton entwickelte 2009 mit seinem Geschäftspartner Jan Koum die Smartphone-Software WhatsApp. 2014 verkaufte er seine Firma für satte 16 Milliarden Dollar an Mark Zuckerberg (33) und wurde Multimilliardär. Sein Vermögen heute: 6,5 Milliarden Dollar.

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Brian Acton, der Co-Gründer von WhatsApp, fordert seine Follower per Twitter auf, ihr Facebook zu löschen.
Foto: Reuters

Der WhatsApp-Mitgründer ist nicht der erste, der viel Kohle mit Facebook machte und sich nun dagegen wendet. Nach dem die Facebook-Aktie nach den Daten-Pfusch-Enthüllungen abgestürzt ist, gibt es gar erste Klagen von Investoren.

EU-Parlamentschef handelt

Ein Aktionär warf dem Unternehmen vor, falsche und irreführende Angaben gemacht zu haben, was den Schutz von Nutzerdaten betrifft. Zwei Ermittlungsbehörden waren schneller: Die britische Datenschutzbehörde hat einen Durchsuchungsbefehl beantragt. Eine britische Parlamentarierin schrieb gar an Zuckerbergs persönliche Adresse «1 Hacker Way». Selbst die US-Aufsichtsbehörde FTC soll die Ermittlungen eingeleitet haben.

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Amina Schmidt (18), Gymnasiastin: «Vor zwei Tagen habe ich ein Profil erstellt. Nach den Schlagzeilen überlege ich, das Konto wieder zu löschen. Ich habe Angst, dass ich politisch manipuliert werde.»
Foto: Petar Marjanovic

Millionen von Europäern würden Antworten verlangen, hiess es von EU-Parlamentschef Antonio Tajani. Facebook müsse klarstellen, dass «persönliche Daten nicht dazu benutzt werden, um Demokratie zu manipulieren».

Mark Zuckerberg ist untergetaucht

Alle handeln – für Mark Zuckerberg wird es immer enger. Bloss: Wo ist er? Er scheint wie vom Erdboden verschluckt. Bis Redaktionsschluss gab es nur von seiner Medienstelle einen Kommentar: «Mark, Geschäftsführerin Sheryl Sandberg und ihre Teams arbeiten rund um die Uhr, um alle Fakten zu erfahren und die richtigen Massnahmen ergreifen zu können.»

Die kommenden Tagen werden zeigen, ob Facebook die wohl heftigste Krise seit Bestehen überleben wird. Oder ob es wie in ähnlichen Situationen das Problem einfach nur aussitzt.

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