Gabun
Angeblicher Militärputsch in Gabun laut Regierung niedergeschlagen

Libreville – Nach dem Aufruf zum Volksaufstand durch das Militär im westafrikanischen Gabun sieht die Regierung die Situation unter Kontrolle. "Es ist wieder Ruhe eingekehrt, die Situation ist unter Kontrolle", sagte Regierungssprecher Guy-Bertrand Mapangou am Montag.
Publiziert: 07.01.2019 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2019 um 10:50 Uhr
Das Regierungsgebäude in Libreville (Aufnahme vom September 2016 - nach Wahl-Protesten).
Foto: KEYSTONE/AP/JOEL BOUOPDA

Von den fünf Militärs, die den staatlichen Rundfunk besetzt hatten, seien vier festgenommen worden und der fünfte geflüchtet, sagte der Regierungssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters zufolge versammelten sich etwa 300 Menschen vor dem Sender in der Hauptstadt Libreville, um die Putschisten zu unterstützen. Sicherheitskräfte hätten Tränengas eingesetzt, um sie zu vertreiben. In der Stadt seien sporadisch Schüsse zu hören, auf den Strassen sei verstärkt Polizei und Militär unterwegs.

Während der Abwesenheit von Staatschef Ali Bongo hatte das Militär Morgen im Staatsradio die Einsetzung eines "nationalen Rates zur Erneuerung" verkündet. Zeitgleich waren rund um das Rundfunkgebäude in Libreville Schüsse zu hören. Panzer blockierten den Zugang zur Strasse, an der das Gebäude liegt.

Die Familie Bongo regiert das ölreiche Land am Atlantik mit seinen rund zwei Millionen Einwohnern seit rund 50 Jahren. Gabun ist eine ehemalige französische Kolonie. Erst am Wochenende hatten die USA zum Schutz ihrer Staatsbürger und diplomatischen Einrichtungen im Kongo rund 80 Soldaten nach Libreville geschickt.

In einem Schreiben an den Kongress begründete US-Präsident Donald Trump dies mit möglichen gewalttätigen Demonstrationen im Kongo nach der Wahl vor rund einer Woche. Die US-Soldaten seien mit Kampfausrüstung ausgestattet und würden von Militärflugzeugen unterstützt. Sie könnten in Gabun, in der so genannten Demokratischen Republik Kongo (Kongo-Kinshasa) oder in der Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) eingesetzt werden.

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