Der Kreml hat die Vorwürfe westlicher Ermittler zu einer angeblichen direkten Beteiligung des russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) am Abschuss der Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine 2014 zurückgewiesen.
Die Anschuldigungen, wonach Putin über die Verlegung eines Buk-Waffensystems in den Donbass entschieden habe, entbehre jeder Grundlage, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag. Im Juli 2014 kamen beim Abschuss der Maschine fast 300 Menschen ums Leben.
«Russland hat in keiner Weise an den Ermittlungen teilgenommen. Entsprechend können wir die Ergebnisse nicht akzeptieren, zumal keinerlei Gründe für solche Äusserungen genannt wurden», sagte Peskow. Nach Angaben der Ermittler in den Niederlanden hingegen verweigerte Russland eine Zusammenarbeit in dem Fall.
Boeing mit russischer Luftabwehrrakete abgeschossen
Ein internationales Ermittlerteam hatte am Mittwoch mitgeteilt, aus abgehörten Telefonaten gehe eine aktive Rolle Putins beim Abschuss hervor. Es gebe «starke Hinweise» darauf, dass Putin entschieden habe, den prorussischen Separatisten die Buk-Luftabwehrrakete zur Verfügung zu stellen, mit der die Maschine später abgeschossen wurde. Einen direkten Beweis, dass Putin auch dem Abschuss zugestimmt hat, haben die Ermittler aber nicht - auch nicht gegen andere Verdächtige.
Die Boeing der Malaysia Airlines wurde im Juli 2014 über umkämpftem Gebiet mit einer russischen Buk-Luftabwehrrakete abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord starben. Russland hat stets jegliche Beteiligung an dem Abschuss der Boeing zurückgewiesen. Weil die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, läuft die Aufarbeitung dort. (SDA)