Eine neue Ära beginnt: Mit Kamala Harris (56) wird das erste Mal eine Frau zur Vizepräsidentin der USA gewählt. Doch ihr Sieg überrascht nicht, ihr Leben ist gepflastert von Erfolgen.
2017 wird Harris zur ersten schwarzen Senatorin von Kalifornien vereidigt. Davor ist sie Kaliforniens erste schwarze Generalstaatsanwältin. Mit strenger Hand: Sie geht hart gegen Straftäter vor. Kämpft aber auch für strengere Waffengesetze und die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen.
Harris gegen Biden
Zwei Jahre später folgt dann die Präsidentschaftskandidatur. Aufgrund niedriger Umfragewerte steigt sie aber schon früh im Vorwahlkampf aus. Damals geht Kamala Harris noch auf Joe Biden (77) los. In einer Fernsehdebatte unterstellt Harris ihrem Konkurrenten eine rassistische Haltung gegenüber Schwarzen, als er in den Siebzigerjahren Senator war.
Ein kurzer Zwist: Nur ein Dreivierteljahr später wählt Joe Biden die Afroamerikanerin als «Running Mate» aus. Mit der Nominierung schafft Biden einen starken Gegenpol zur Regierung Trumps. Kamala Harris spricht die schwarzen, progressiven, jungen Wähler an. Genau das, was Biden fehlt. Politisch gehört Harris aber zum moderaten Flügel der Demokraten. Weder eindeutig links noch rechts.
Kamala Harris ist 1964 in der kalifornischen Stadt Oakland geboren. Ihre Mutter ist aus Indien immigriert, ihr Vater aus Jamaika. Sie engagierte sich in der Krebsforschung, er wurde Wirtschaftsprofessor an der weltweit renommierten Universität in Stanford. Kamala Harris studierte zunächst Politik und Wirtschaft, dann folgte ein Jurastudium. Seit sechs Jahren ist sie mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff (56) verheiratet. (hac)