In den Raucherecken sieht man sie oft dicht gedrängt stehen – doch der Trend läuft in die Gegenrichtung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO greifen immer weniger Menschen zur Zigarette. Vor allem Frauen sagen dem Blauen Dunst demnach vermehrt Adieu. Der Anteil der Raucher sei von 27 Prozent im Jahr 2000 auf 20 Prozent im Jahr 2016 zurückgegangen, sagte Douglas Bettcher von der WHO am Mittwoch in Genf. Dennoch seien viele Länder im Kampf gegen Nikotinsucht im Rückstand.
«Nur jedes achte Land ist auf gutem Weg, die freiwilligen Ziele zur Reduzierung des Tabakkonsums zu erreichen. Vor allem in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen liegt das daran, dass sich die Tabakindustrie wehrt. Sie will Kunden, die sterben, ersetzen, indem sie junge Menschen mit freier Werbung und niedrigen Preisen lockt.»
In manchen Regionen seien sich die Menschen gar nicht bewusst, wie schädlich Rauchen sei, sagt Bettcher.
«In China zum Beispiel glauben 73 Prozent der Erwachsenen nicht, dass Rauchen Schlaganfälle verursachen kann.» – «Tabakkonsum und Passivrauchen sind Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen und verursachen rund 17 Prozent aller damit verbundenen Todesfälle. Das sind drei Millionen Tote jedes Jahr.»
Insgesamt sterben laut WHO pro Jahr sieben Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Wer noch einen Anlass braucht, mit dem Qualmen aufzuhören, hat an diesem Donnerstag eine gute Gelegenheit: der 31. Mai ist Welt-Nichtrauchertag.