Wenn Piercarlo Vacchina mit seinen Hunden durch den Wald streift, hat er vermutlich nicht durchgehend Augen für die Schönheit des Piemont. In den Hügeln der norditalienischen Landschaft suchen die vierbeinigen Spürnasen Rocky und Jimmy nach einem ganz besonderen Schatz: Trüffeln. Hier, in der Region von Alba, wachsen die berühmten weißen Trüffel. Eine absolute Delikatesse.
Der kostbare Edelpilz liegt im Waldboden verborgen, bis zu 20 Zentimeter tief. Nur eine gut trainierte Nase kann den zarten Duft erschnüffeln. In diesem Jahr ist es ganz besonders schwierig, denn Italien hat einen extrem heissen, trockenen Sommer erlebt. Das treibt den ohnehin schon hohen Preis noch weiter nach oben, sagt die Trüffeljägerin und Händlerin Marilena Tarable.
«Es gab sehr wenig Regen, deswegen gibt es kaum welche. Diese Woche hat es ein bisschen geregnet und der Boden ist weicher geworden. Jetzt werden die Trüffel auch ein bisschen grösser und runder und wir konnten ein paar von ihnen finden. Bis jetzt war es aber äußerst schwer, welche aus dem ausgedörrten Boden zu holen.»
Die mühsam geernteten Pilze sind heiss begehrt, auch auf den Trüffelauktionen von Alba. Rund 100'000 Besucher kommen hier im Schnitt jedes Jahr her, um Trüffel zu sehen, zu riechen und zu kaufen.
Zum Beispiel Frank Leipner aus München.
«Der Preis okay, er ist sehr hoch, ich weiss, aber wenn man Trüffel in Deutschland kauft, sind sie noch teurer und von schlechterer Qualität.»
Ece Gubler: «Verglichen mit der Schweiz, wo ich herkomme, sind sie hier viel günstiger. Aber trotzdem definitiv nicht billig."
Das kann man so sagen. Bei einer Auktion auf Schloss Grinzane am Sonntag ging ein 850 Gramm schwerer Trüffel am Sonntag für 75'000 Euro weg. Der Käufer war aus Hongkong zugeschaltet.
Künftig könnten die Trüffelpreise noch weiter steigen. In den letzten 25 Jahren ist die Ernte hier um etwa 30 Prozent eingebrochen. Als Grund dafür werden die Klimaerwärmung und eine Zunahme des Weinanbaus in der Region Alba vermutet.