Weniger als 2017
Umstrittene documenta zählt 738'000 Besucher

738 000 Menschen haben die wegen massiver Antisemitismus-Vorwürfe umstrittene documenta fifteen in Kassel während ihrer hunderttägigen Laufzeit besucht. Das teilte die documenta gGmbH in einer Bilanz am Montag mit.
Publiziert: 26.09.2022 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 14:15 Uhr
Teilnehmer der documenta fifteen haben sich bei der Schließung zu einem Gruppenfoto versammelt. Foto: Uwe Zucchi/dpa
Foto: UWE ZUCCHI

Geschäftsführer Alexander Farenholtz zeigte sich laut Mitteilung zufrieden: «Besucher*innen in einer Anzahl erreicht zu haben, die nur etwa 17 Prozent unter den Zahlen der documenta 14 aus dem Jahr 2017 liegt, ist in meinen Augen angesichts der Planung und Durchführung in Pandemiezeiten und der damit einhergehenden Rückgänge im Bereich Fern- und Gruppenreisen als Erfolg zu werten.»

Damals waren rund 891'500 Menschen nach Kassel gekommen, 339'000 weitere Menschen an den zweiten Standort in Athen. Die documenta gilt neben der Biennale in Venedig als weltweit bedeutsamste Ausstellung für zeitgenössische Kunst.

Die 15. Ausgabe der Schau, die am Sonntagabend endete, stand im Schatten immer neuer Antisemitismus-Vorwürfe. Schon zu Jahresbeginn wurden erste Stimmen laut, die dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa und einigen eingeladenen Künstlern eine Nähe zur anti-israelischen Boykottbewegung BDS vorwarfen. Kurz nach der Eröffnung Mitte Juni wurde eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgebaut. Auch danach wurden Werke mit antijüdischen Stereotypen entdeckt.

(SDA)

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