Welttag der Feuchtgebiete
Malawisee ist «bedrohter See 2022»

Einer der ältesten und grössten Seen der Welt - der Malawisee - ist von Umweltschützern zum «bedrohten See des Jahres 2022» erklärt worden. Das einzigartige Ökosystem leidet an den Folgen des Klimawandels und der Überfischung.
Publiziert: 02.02.2022 um 06:52 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2022 um 17:54 Uhr
Der Malawisee ist «bedrohter See des Jahres 2022». Das Gewässer mit einer Oberfläche von 30'000 km2 leidet unter dem Klimawandel und der Überfischung (Archivbild).
Foto: AARON UFUMELI

Der Malawisee gehört zu den zehn grössten Seen der Welt und hat eine Oberfläche von knapp 30'000 km2 - etwa drei Viertel der Fläche der Schweiz. In Afrika gilt er als der drittgrösste und zweittiefste See überhaupt.

Der Titel eines «bedrohten Sees des Jahres» wird jährlich anlässlich des World Wetlands Day am 2. Februar vergeben, um auf einen durch menschliche Eingriffe bedrohten See oder ein Feuchtgebiet aufmerksam zu machen.

Einzigartige Fischbestände unter Druck

Malawi mit rund 19,7 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt und hat seine Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten verfünffacht. «Der Bedarf an Nahrungsmitteln ist mittlerweile kaum noch zu decken; die Folge sind Überfischung, Artenschwund und Verschmutzung des Malawisees», erklärte Daniel Mwakameka von der Living Lakes-Partnerorganisation Action for Environmental Sustainability (AfES) in Malawi.

«Mit 700 bis 800 Buntbarscharten, von denen viele nur hier und sonst nirgends auf der Welt vorkommen, gehört der Malawisee zu den fischartenreichsten Ökosystemen der Erde», betonen die Umweltschützer. Fisch aus dem bis zu 700 Meter tiefen See decke heute rund 70 Prozent des Bedarfs an tierischem Eiweiss in Malawi und setze so die Fischbestände unter Druck.

Ökosystem kann gerettet werden

Zudem sei der Malawisee sehr anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Da die Niederschlagsmenge in Ostafrika in den vergangenen beiden Jahrzehnten stark abgenommen habe, sei der Wasserstand des Sees gesunken, so dass die Lebensgrundlage von Millionen lokaler Fischer bedroht sei.

Mit einem gezielten Massnahmenkatalog - wie etwa der Sanierung der geschädigten Gebiete sowie Fischzuchten in Teichen - sei eine Rettung des Ökosystems jedoch noch möglich, betonen die Umweltschützer des Global Nature Fund (GNF) und des Netzwerks Living Lakes.

(SDA)

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