Sie liegen bei ihnen auf dem Schoss, schmiegen sich um ihren Hals oder sitzen neben ihnen auf dem Sofa. Den russisch-orthodoxen Priestern in ihren schwarzen Roben scheint das zu gefallen – höchst zufrieden lächeln sie in die Kamera. Das sei «keine grosse Sünde», an seine Wand hängen würde er sich solche Bilder aber nicht, sagt Wsewolod Anatoljewitsch Tschaplin, Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Busi statt Heilige
Den Jahreskalender mit zwölf Bildern von Priestern, die mit ihren Katzen kuscheln, hat die orthodoxe News-Website «Pravmir.com» zusammenegestellt. «Das sind alles ihre eigenen Katzen, nichts war inszeniert», sagt Journalistin und Initiantin Ksenia Luchenko.
Es sei der erste Kalender, der Priester auf diese Art und Weise zeige. Die russische Kirche sei nicht gerade offen für eine derartige Darstellung ihrer Geistlicher. Religiöse Kalender würden sonst nur Bilder von Heiligen und heiligen Symbolen zeigen. Die Kirche hatte damit deswegen auch nichts zu tun.
Bart und Fell gehören zusammen
«Wir gehören zu keinen offiziellen Strukturen», sagt Luchenko, «deswegen haben wir es selber gemacht». Welcher Priester auch immer eine Katze besitze und habe mitmachen wollen, sei von Anna Galperina fotografiert worden. Nicht jeder wollte dabei sein – wegen der «Publicity».
Und die hats tatsächlich gegeben. So hat etwa die russische «Cosmopolitan» über «Pop i Kot» («Priester und Katze») berichtet. Und die Zeitung «Komsomolskaja Prawda» findet die Priester «lieb und heiter» und die Katzen «herzig und flauschig».
Der Hochglanz-Kalender wurde mit einer Auflage von 1000 Stück gedruckt – die dürfte jetzt allerdings massiv erhöht werden. (lex)