Er wolle seine Freiheit nicht «mit Panzergeschäften von Rheinmetall oder dem Treiben irgendwelcher anderen Waffenbrüder befleckt wissen«. Auch wolle er keinen etwaigen Austausch mit Anhängern der Gülen-Bewegung, nach denen die Türkei fahndet. Der Fall Yücel ist der grösste Streitpunkt im angespannten Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei.
Sigmar Gabriel widerspricht Deal-Vorwürfen
Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel distanzierte sich von den Äusserungen Yücels. Schmutzige Deals gebe es nicht, entgegnete Gabriel in Berlin. «Es ist übrigens auch gegenüber der Türkei nicht sinnvoll, auch nur in solchen Kategorien zu denken.»
Wenn man sich wirklich um bessere Beziehungen bemühen wolle, müssten beide Länder Respekt voreinander haben und sich nicht unterstellen, man wolle «irgendwie Nebengleise betreten«.
Gabriel hatte dem «Spiegel» kürzlich gesagt, die Türkei sei zwar Nato-Partner. Trotzdem habe die deutsche Regierung eine sehr grosse Anzahl von Rüstungsexporten nicht genehmigt. Dabei werde es auch bleiben, solange der Fall Yücel nicht gelöst sei. Gabriel betonte danach allerdings, er habe damit nicht gemeint, dass die Bundesregierung Rüstungslieferungen als Reaktion auf eine Freilassung Yücels genehmigen würde.
Yücel plant Buch-Veröffentlichung
Weiter kündigte Yücel im Interview die Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel «Wir sind ja nicht zum Spass hier» an. Dabei handle es sich um «eine Sammlung aus überarbeiteten alten und ganz alten, aber, wie wir meinen, immer noch lesenswerten Texten aus der «Welt», der «taz» und der «Jungle World«.»
Ergänzt würden diese Texte «um zwei, drei neue Beiträge» von Yücel selber und seiner Ehefrau Dilek Mayatürk-Yücel. Erscheinen soll das Buch am 14. Februar.
(SDA)