Nachdem David Dao (69) anfangs Woche mit Gewalt von Bord einer United-Maschine gezerrt wurde, meldet sich nun ein weiterer Passagier der Airline mit einem ähnlichem Schicksal. Auch er musste seinen Platz wegen der Überbuchung eines Flugs freigeben.
«Platz für wichtigere Person bestimmt»
Geoff Fearns (59), Präsident der Investmentfirma «Tri Pacific Capital Advisors» aus Irvine im US-Bundesstaat Kalifornien, war auf einer Konferenz auf Hawaii. Er musste die Insel vorzeitig verlassen und kaufte sich für den Rückflug nach Los Angeles ein Flugticket für die erste Klasse.
Er war schon an Bord der United-Maschine am Lihue Airport auf der Insel Kauai und nippte an einem Orangensaft, als ihn ein United-Mitarbeiter aufforderte, die Maschine zu verlassen.
Doch Fearns wollte nicht aussteigen. «Sie sagten mir, dass der Platz für eine wichtigere Person bestimmt war», sagt er zur «Los Angeles Times». «Es gab eine Prioritätenliste, und diese Person war höher eingestuft als ich.»
Die United-Airlines-Mitarbeiter drohten ihm mit Handschellen, sollte er nicht kooperieren. Fearns musste die Maschine schlussendlich nicht verlassen. Stattdessen wurde er in die Holzklasse runtergestuft – trotz teurerem Ticket für die erste Klasse.
Überbesetzte erste Klasse
Wie die «Los Angeles Times» schreibt, war der Flug auch in diesem Fall überbesetzt.
Wegen eines technischen Defekts wurde die ursprünglich eingeplante Maschine gegen ein kleineres Modell getauscht – mit weniger Sitzen in der ersten Klasse. Doch da alle Passagiere der ersten Klasse erschienen, wusste die Airline nicht, wohin mit ihnen. Priorität hatten die Fluggäste mit mehr Flugmeilen-Punkten, gemäss Fearns.
Fearns erhält nun die Differenz der beiden Flugklassen sowie einen Gutschein im Wert von 500 US-Dollar – nachdem die Airline zunächst nichts zurückerstatten wollte. (maz)