Weitere Minister drohen mit Rücktritt
May wegen Brexit gewaltig unter Druck

Nach ihrer Abfuhr durch die EU auf dem informellen Gipfel in Salzburg droht der britischen Premierministerin Theresa May neuer Ärger
Publiziert: 22.09.2018 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2018 um 14:01 Uhr
May demonstriert Härte nach EU-Gipfel
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Salzburger Watschn:May demonstriert Härte nach EU-Gipfel

Kabinettsmitglieder wollen nach einem Bericht des «Telegraph» auf ihrer Sitzung an diesem Montag in London May auffordern, einen «Plan B» für die Brexit-Verhandlungen vorzulegen.

Andernfalls drohten ihr weitere Rücktritte. Am Montag sei der Knackpunkt, zitierte die Zeitung eine nicht näher genannte Quelle.

Als mögliche Kandidaten für einen Rücktritt kämen Arbeitsministerin Esther McVey und Entwicklungshilfeministerin Penny Mordaunt infrage, berichtete das Blatt am Samstag. Wegen Mays Plänen zum EU-Austritt haben bereits Aussenminister Boris Johnson und Brexit-Minister David Davis ihre Ämter aufgegeben. Beide sind Brexit-Hardliner.

May will den Brexit

Erst am Freitag hatte May in scharfen Worten erklärt, dass sie an ihren Plänen festhalten will und von Brüssel mehr Respekt bei den Verhandlungen erwartet. 

EU-Ratspräsident Donald Tusk versuchte, die Wogen zu glätten: Er sei nach wie vor der Überzeugung, dass es einen Kompromiss geben könne, der gut für alle Seiten sei. Das sage er als «enger Freund» Grossbritanniens und «wahrer Bewunderer» von May.

Grossbritannien will sich in einem halben Jahr - Ende März 2019 - von der Europäischen Union trennen. Die Verhandlungen zwischen London und Brüssel verlaufen allerdings sehr zäh.

Nur eine hauchdünne Mehrheit

Ein grosser Streitpunkt bei den Gesprächen ist, wie künftig Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden könnten. Die ehemalige Bürgerkriegsregion gilt als besonders fragil.

May steht kurz vor dem Parteitag der Konservativen besonders unter Druck. Sie regiert seit einer verpatzten Neuwahl im vergangenen Jahr mit einer hauchdünnen Mehrheit und ist von Revolten von mehreren Seiten bedroht. Immer wieder wird über ihren Rücktritt spekuliert. (SDA)

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