Drama in der Nordsee: Fünf Menschen sind am Montag ums Leben gekommen. Eine Gruppe von Surfern war an der Küste von Scheveningen bei Den Haag bei heftigem Wind und starker Strömung in Not geraten.
Sieben Surfer können sich an Land retten. Zwei sterben trotz Wiederbelebungsversuchen am Strand. Ein dritter Surfer wird ins Krankenhaus eingeliefert. Gegen 23 Uhr werden die Rettungsarbeiten abgebrochen. Da werden noch drei Personen vermisst. Gegen 6 Uhr früh am Dienstag geht der Einsatz weiter. Nun aber ist es keine Rettung mehr. «Jetzt ist es wohl eine Bergung», sagte ein Sprecher des Rettungsdiensts. Er sollte recht behalten.
Vier Boote und ein Helikopter werden eingesetzt. Dieser fliegt niedrig über dem Wasser, um den Schaum weg zu blasen. So können treibende Leichen besser gesehen werden. So werden am Dienstag nach und nach drei Leichen geborgen.
«Zwei von ihnen waren Rettungsschwimmer»
Der kleine Fischerort Scheveningen bei Den Haag trauert. Bürgermeister Johan Remkes von Den Haag spricht den Angehörigen seine Anteilnahme aus. «Dies ist in erster Linie ein persönliches Drama», schreibt er auf Twitter. «Wir fühlen mit Ihnen mit und stehen an Ihrer Seite.»
Vor dem Surf-Club The Shore liegen Blumen. Einige der Opfer sollen hier Surf-Lehrer gewesen sein. «Zwei von ihnen waren sogar Rettungsschwimmer», sagt ein junger Mann Reportern. «Das waren echt keine Idioten», sagt ein anderer im Radio. Unter den Opfern sollen Männer und Frauen gewesen sein. Zur Identität sagt die Polizei vorerst nichts.
Sie waren erfahrene Surfer
Am späten Montagnachmittag hatte alles begonnen: Die Surfer hatten mit ihren Bodyboards den Sprung in die Nordsee gewagt. Es blies ein kräftiger Wind, die Wellen waren hoch, bedeckt von einer dicken Lage Schaum - verursacht durch eine Algenart und durch die Meeresturbulenzen nun besonders hoch.
Wie es zum Unfall kam, ist noch nicht bekannt. Möglicherweise, so vermuten Wassersportler vor Ort, konnten sich die Surfer durch die dicke Schaumlage auf den Wellen nicht mehr orientieren. Oder sie wurden von einer heftigen Strömung auf die mit schweren Gesteinsbrocken befestigte Kade geworfen. «Wir wissen es noch nicht«, sagt der Sprecher der Küstenwache Edwin Granneman im Radio, «das muss noch untersucht werden.» (vof/SDA)