Alexander Lukaschenko (65) setzt in der Corona-Krise auf das Desinfizieren – von innen. Wodka helfe gegen das Virus, behauptete der weissrussische Präsident jüngst. Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist die ernstgemeinte Schnapsidee des Autokraten.
Neben Wodka empfiehlt Lukaschenko immerhin noch Händewaschen, regelmässiges Essen und Saunagänge: «Am besten zwei- bis dreimal die Woche. Die Chinesen haben uns gesagt, dieses Virus stirbt bei 60 Grad.»
Sein Bonus-Tipp: einfach arbeiten. «Am besten auf dem Feld mit einem Traktor.» Warum? «Leute auf dem Dorf arbeiten mit dem Traktor, keiner spricht über die Viren. Dort wird der Traktor alle heilen, das Feld wird alle heilen.»
Lukaschenko spielt selbst noch Eishockey
In Lukaschenkos Staatsgebiet geht das Leben trotz Pandemie weiter. In dem Land zwischen Russland und Polen pausiert nicht mal der Sport – der Profifussball läuft normal weiter, mit Zuschauern. Und der häufig als «letzter Diktator Europas» bezeichnete Präsident selbst spielte am Samstag demonstrativ Eishockey.
Die Gefahr einer Ansteckung redete er dabei klein: «Hier gibt es keinerlei Viren.» Er habe nicht bemerkt, dass sie herumfliegen. «Das ist ein Kühlschrank. (...) Sport, besonders Eissport, ist die beste Antiviren-Medizin.» Die Mannschaft des Präsidenten siegte bei dem Turnier. Auf Bildern war zu sehen, wie Zuschauer auf der Tribüne eng beieinander standen.
Absagen? Ladenschliessungen? Ausgangssperren? Davon will Lukaschenko nichts wissen. «Mit dieser Psychose haben wir heute die Wirtschaft fast auf der ganzen Welt zum Stillstand gebracht.» In Weissrussland haben sich offiziellen Angaben zufolge mehr als 150 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Turkmenistan empfiehlt: «Virus mit Kräutern zerstören»
In Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist Lukaschenko mit seinen Ansichten nicht allein. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin (67) hatte die Gefährlichkeit des Coronavirus lange unterschätzt. Grossereignisse wie die Schach-WM wurden erst vor einigen Tagen abgesagt.
Seltsame Ratschläge wie Lukaschenko hat auch sein turkmenischer Amtskollege Gurbanguly Berdimuhamedow (62) parat. Der gelernte Zahnarzt empfahl das Verbrennen von Kräutern. «Über Jahrtausende haben unsere Vorfahren nationale Methoden entwickelt, um Süchte zu bekämpfen und verschiedenen Infektionskrankheiten vorzubeugen», sagte er bei einer Sitzung der Regierung.
Zur Eindämmung der Corona-Epidemie in Turkmenistan empfahl er offenbar, ein heimisches wildes Rautengewächs namens Hamala abzubrennen, «um das Virus zu zerstören, der für das blosse Auge unsichtbar ist». Mit dem entzündeten Wunderkraut werden nach Medienberichten nun offenbar zweimal täglich Regierungsgebäude, Schulen und Friedhöfe desinfiziert.
Die Elite kennt die Corona-Gefahr
«Personalisierte autoritäre Systeme haben einfach Raum für solchen gefährlichen Eigensinn», sagt der Wissenschaftler Benno Zogg von der ETH Zürich. Zogg forscht zur Sicherheit im postsowjetischen Raum – und wundert sich nicht über die Ausfälle der Machthaber in den Ex-Sowjetstaaten. «Turkmenistans Diktator ist bekannt für seine Selbstinszenierung.»
Dazu kämen berechtigte Sorgen vor den Folgen des Stillstands, sagt Zogg. «Weissrussland hat ausserdem Angst vor Isolation. Bereits jetzt gibt es wirtschaftliche Schwierigkeiten und Spannungen mit Russland – deshalb hat Lukaschenko erst recht abwehrend reagiert, als Putin erste Massnahmen getroffen hat.»
Das führe zu einer widersprüchlichen Politik. Lukaschenko etwa habe die Bevölkerung durchaus aufgerufen, nicht zu reisen; Vorlesungen wurden ausserhalb der Stosszeiten angesetzt. Und Turkmenistan habe die Hauptstadt Ashgabat voll abgeriegelt. Die Elite, vermutet Zogg, sei sich der Gefahr – auch für die eigene Gesundheit – wohl doch bewusst.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch