Die Mutter ist im siebten Monat schwanger. Sie, ihr Mann und zwei Kinder wollen von Orlando im US-Bundesstaat Florida nach New York fliegen. Doch da kam es zum Eklat. Die vierköpfige Familie wird aus Flieger verwiesen - und mit ihr mussten sämtliche Passagiere von Bord.
Was genau vorgefallen war, bleibt unklar. Zu sehen ist, wie die zweijährige Tochter auf dem Schoss ihrer Mutter sitzt und ein Yogurt isst. Dabei trägt sie keine Maske. Eine Stewardess redet auf die Familie ein, sich nicht an Schutzmassnahmen an Bord zu halten. Die Familie wird aufgefordert, das Flugzeug zu verlassen. Daraufhin mussten auch sämtliche Passagiere die Maschine räumen.
Doch gut möglich, dass der Fall etwas komplexer ist, als dies auf den ersten Blick ausschaut. Online-Kommentaren von Mitpassagieren zufolge habe erst die ganze Familie keine Masken getragen und diese erst später aufgesetzt, als sich die Bordbesatzung an sie wandte. Die Airline verteidigte sich später auch, sich bloss an Regierungsvorgaben zu halten. An Bord müsse immer eine Maske getragen werden - ausser beim Essen, Trinken oder Einnehmen von Medikamenten.
Schliesslich hebt die Familie doch noch ab
Rund eine Stunde, nachdem der Flug geräumt worden war, durften alle Passagiere wieder einsteigen - inklusive der Familie. Bloss die Flugbegleiterin, die die Familie von Bord verwiesen hatte, war nicht mehr dabei. Das Kabinenpersonal sei rotiert worden, erklärte die Airline später. Der Familienvater jedoch wollte wissen, sie sei gefeuert worden.
Als Erste hatte das jüdische Newsportal «The Yeshiva World» den Zwischenfall aufgegriffen. Bei besagter Familie handelt es sich um eine jüdische, weshalb gleich auch Rassismusvorwürfe ins Spiel kamen. Mehrere orthodoxe Juden hätten gegenüber dem Portal bestätigt, auch sie seien von der gleichen Fluggesellschaft ohne Grund von Bord verwiesen worden.
Erst vor zwei Wochen habe Spirit Airlines ein vierjähriges autistisches Kind von einem Flug abgewiesen, weil es keine Maske trug. Dabei habe der Bub über ein ärztliches Attest verfügt, dass er jedes Mal, wenn er eine Maske trage, den Atem anhalte oder ausflippe und sich selber Schaden zufüge. (kes)