Weil sie nicht zur Anhörung erscheinen
EU-Parlament verbannt Monsanto

Das Europaparlament hat Lobbyisten des US-Agrarchemie-Konzerns Monsanto die Zugangsausweise entzogen. Dies, weil die Firma sich bislang weigerte, Fragen zum Pflanzenschutzmittels Glyphosat zu beantworten.
Publiziert: 28.09.2017 um 23:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:50 Uhr
Zugang versperrt: Der Monsanto-Konzern kann nicht mehr so einfach im EU-Parlament für seine Interessen werben. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/SETH PERLMAN

Das Europaparlament hat Lobbyisten des US-Konzerns Monsanto die Zugangsausweise entzogen. Die Entscheidung fällten Fraktionsvorsitzenden am Donnerstag auf Antrag der Grünen, wie deren Fraktionschef Philippe Lamberts mitteilte Der Entscheid gelte bis auf Weiteres.

Hintergrund ist nach Angaben der Grünen die Weigerung des amerikanischen Konzerns, zu einer Anhörung im Parlament zu erscheinen.

«Rechte verloren»

«Wer demokratische Spielregeln ignoriert, verliert auch seine Rechte als Lobbyist im Europäischen Parlament», erklärte Lamberts. Nach wie vor gebe es Unklarheiten bei der Beurteilung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat, das von Monsanto hergestellt wird. «Monsanto muss sich den Fragen der Parlamentariern stellen und darf die Aufklärung nicht behindern», forderte der Fraktionschef.

Der US-Agrarchemie-Konzern Monsanto steht vor einer Übernahme durch den deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer. Die 66 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme würde Bayer mit einem Schlag zur weltweiten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen.

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