Zehntausende Studenten und Lehrer sind in mehreren Städte Chiles auf die Strasse gegangen, um eine bessere Bildungspolitik zu fordern. In der Hauptstadt Santiago de Chile nahmen nach Polizeiangaben gestern 50'000 Demonstranten an einem Marsch zum Präsidentenpalast La Moneda teil, die Veranstalter sprachen von bis 150'000 Menschen.
Im Anschluss an die Aktion kam es zu Zusammenstössen zwischen einigen vermummten Demonstranten und der Polizei. Ein blutiger Zwischenfall wurde aus der Hafenstadt Valparaíso gemeldet, wo ebenfalls Studenten protestierten.
Zwei junge Männer im Alter 18 und 25 Jahre wurden nach lokalen Medienberichten erschossen, als sie bei der Demonstration die Mauer eines Hauses verunstalteten. Laut «CNN Chile» sollen sie Graffitis auf die Wand gesprayt haben. Der Hausbesitzer, anderen Medienberichten zufolge der 22-jährige Sohn des Besitzers, soll in der Folge auf sie gezielt haben. Eine Person wurde laut Angaben der Polizei nach der Tat verhaftet. Sie sei bereits in der Vergangenheit mehrfach in Haft gewesen.
Innenminister Jorge Burgos verurteilte die Tat, betonte aber zugleich, dass der mutmassliche Täter nichts mit den eingesetzten Polizeikräften zu tun habe. (SDA/lha)