Alles begann mit einer Affäre: Der verheiratete zweifache Vater Zhang B.* (†29) verliebte sich in Ye C.* (†29). Die beiden trafen sich in Chongqing immer wieder, Zhang sprach schon von Hochzeit.
Schliesslich reichte er die Scheidung ein, um mit seiner Geliebten sein zu können. Doch es gab ein Problem: Ye C. akzeptierte nicht, dass er bereits Kinder hatte. Nicht zuletzt wegen ihrer Familie, die ein Zusammenleben der beiden wegen der Kinder ablehnte.
Sie drängte ihn, die Kinder loszuwerden
In Yes wahnhafter Welt stellten der eineinhalb Jahre alte Bub und seine zweieinhalb Jahre alte Schwester ein «Hindernis» dar, um das Glück mit ihrem neuen Mann zu finden. Sie drohte, ihn zu verlassen, und drängte ihn, die Kinder loszuwerden.
Zhang B. war es schliesslich, der die schreckliche Tat ausführte: Als die Kinder bei ihm in der Wohnung waren und nahe dem Fenster des Hochhauses spielten, hob er sie hoch und warf sie aus dem Fenster. Die kleinen Kinder hatten keine Chance, überlebten den Sturz aus dem 15. Stock nicht.
Der Vater selbst spielte grosses Theater: Er stürmte vors Haus, wehklagte, hieb seinen Kopf gegen die Wand und verletzte sich dabei selbst.
«Besonders grausam»
Die Polizei überführte das Paar mit seinem mörderischen Plan jedoch. Beide wurden danach vom Gericht gleichwertig als Mörder angesehen – und wegen der besonderen Verwerflichkeit der Tat im Dezember 2021 zum Tode verurteilt. Ye habe die Kinder als «Belastung» für das künftige gemeinsame Leben gesehen. Der Fall sorgte landesweit für Empörung.
Jetzt berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, dass das Todesurteil vollstreckt worden sei. Zuvor hatten die beiden noch Gelegenheit, sich von ihren Angehörigen zu verabschieden.
Der Oberste Volksgerichtshof erklärte, das Verbrechen des Paares habe «die rechtliche und moralische Grundlinie ernsthaft infrage gestellt» und bezeichnete ihr kriminelles Motiv als «äusserst verachtenswert» und die Mittel als «besonders grausam».
China gibt über die Zahl der vollstreckten Hinrichtungen keine Informationen heraus. Nach Schätzungen von Amnesty International werden Tausende Menschen pro Jahr zum Tode verurteilt und hingerichtet. (neo)
*Namen bekannt