Nur besonders privilegierte Personen haben in Nordkorea Zugriff aufs Internet. Ausgewählte Regierungsbeamte und andere Angehörige der Elite. Für Normalsterbliche gibts allenfalls das Kwangmyong, ein nationales Netzwerk mit staatlich abgesegneten Inhalten. Die meisten Nordkoreaner haben überhaupt keinen Computer.
Vor fünf Jahren versuchten die USA einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, das nordkoreanische Atomprogramm zu sabotieren. Man bediente sich dabei einer Variante des Stuxnet-Computervirus. Stuxnet wurde von den USA und Israel dazu benutzt, die iranischen Zentrifugen ausser Gefecht zu setzen.
Diktator Kim Jong Un setzt in Nordkorea die wohl strengsten Zensurmassnahmen der Welt durch. Wie Reuters berichtet, ist diese Strategie nicht nur im Hinblick auf die Unterdrückung innerer Widerstände erfolgreich. Die digitale Abgeschiedenheit trägt offenbar auch dazu bei, ausländische Hackerangriffe ins Leere laufen zu lassen.
Der US-Cyberangriff gegen Nordkorea scheiterte dem Bericht zufolge jedenfalls kläglich, weil das Internet in dem abgeschirmten Land praktisch nicht vorhanden ist.
Nichts desto trotz soll Kim eine Cyber-Truppe, das sogenannte «Büro 121», unterhalten. Dies berichtet ein geflohener Informatik-Professor, der letztes Jahr mit Reuters sprach. Die Abteilung soll 1800 handverlesene Hacker von den besten Universitäten des Landes beschäftigen. Die US-Regierung glaubt, dass diese auch tatsächlich zuschlagen kann: Sie beschuldigt Nordkorea eines Hackerangriffs gegen den Unterhaltungskonzern Sony. (noo)