Weil er sich vom Westen unabhängig machen will, investiert der russische Präsident Wladimir Putin den Staatsschatz seines Landes seit einigen Jahren nicht mehr in US-Dollar oder Euro, sondern in Gold.
Seit 2007 haben sich die russischen Goldbestände verdreifacht, mittlerweile bunkern die Russen fast 1200 Tonnen Gold.
Einen Fünftel weniger wert
Das Problem: Der Preis für eine Unze Gold ist so tief wie seit fünf Jahren nicht mehr. Seit Anfang 2014 hat der Goldpreis einen Fünftel seines Werts eingebüsst – in der Zeitspanne, in der die Russen besonders stark am Gold-Markt zugeschlagen haben.
Mit 45 Milliarden Dollar ist der Russen-Goldschatz derzeit gleich viel wert wie im Herbst 2011, wie die deutsche Zeitung «Welt» vorrechnet. Doch seither hat Putin 439 Tonnen Gold verkauft. Konkret heisst das: Der Kreml-Chef hat rund 15 Milliarden US-Dollar verpulvert, weil er aus ideologischen Gründen auf das Edelmetall setzte. Fünf Prozent des Staatsschatzes sind futsch.
Goldpreis dürfte weiter fallen
Und besser dürfte es in nächster Zeit nicht werden. «Die Stärke des Dollar wird anhalten und damit schwindet die Bedeutung des Goldes als Ersatzwährung weiter», sagt Goldman-Sachs-Analyst Jeffrey Curie. Die Investmentbank rechnet damit, dass der Goldpreis unter die 1000-Dollar-Marke fallen dürfte.
Putin steht damit vor einem Dilemma: Wenn er Teile seiner Goldreserven verkauft, sinkt der Goldpreis noch weiter. Der russische Präsident sitzt in der Gold-Falle. (eg)