Händler werden ihr Desinfektionsmittel nicht mehr los
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Weil Amazon & Co. sie sperrt:Händler werden ihr Desinfektionsmittel nicht mehr los

Weil Amazon & Co. sie aufgrund von Wucherpreisen sperrt
Händler werden ihr Desinfektionsmittel nicht mehr los

Einige US-Bürger wie Matt Colvin haben in Dutzenden Läden alle Desinfektionsmittel aufgekauft, um sie später auf Amazon, Ebay und Co. zu überrissenen Preisen anzubieten. Weil solche Händler gesperrt wurden, sitzen sie nun auf riesigen Vorräten.
Publiziert: 15.03.2020 um 22:30 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 09:47 Uhr
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Amazon-Händler Matt Colvin wollte das grosse Geschäft mit Desinfektionsmittel machen, das er zu überrissenen Preisen anbot. Nun sitzt er auf seinen gehorteten Flaschen fest.
Foto: NEW YORK TIMES

17'700 Flaschen Händedesinfektionsmittel hat US-Bürger Matt Colvin (36) zu Hause gelagert – und bleibt nun darauf sitzen. Wie die «New York Times» berichtet, reiste er mit seinem Bruder im SUV 2000 Kilometer durch Chattanooga, Tennessee und Kentucky und leerte die Regale. In seinem Warenkorb: Tausende Flaschen Händedesinfektionsmittel und Tausende Packungen antibakterieller Tücher. Für 8 bis 70 US-Dollar stellte er sie auf Amazon.

Doch nun sperrte Amazon Colvins Artikel – und jene anderer Anbieter, die Desinfektionsmittel, Tücher und Gesichtsmasken zu horrenden Preisen anboten. Ebay zog mit.

«Preissteigerungen sind ein klarer Verstoss gegen unsere Richtlinien. Sie sind unethisch und in einigen Bereichen illegal», schrieb Amazon in einer Erklärung.

«Was zum Teufel soll ich mit all dem machen?»

Während Millionen von Menschen im ganzen Land vergeblich nach Händedesinfektionsmitteln suchten, sass Matt Colvin also auf seinen Flaschen und wusste nicht, wo er sie verkaufen sollte. «Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle», sagt er zur «New York Times». «Von der Hoffnung, dass meine Familie möglicherweise finanziell profitieren könnte, bis zu ‹Was zum Teufel soll ich mit all dem machen?›.»

Genauso erging es Chris Anderson, einem Amazon-Verkäufer in Zentral-Pennsylvania. Er und ein Freund seien durch Ohio gefahren und hätten etwa 10'000 Masken in Geschäften gekauft. Die 10er-Packs für jeweils etwa 15 US-Dollar Ankaufspreis verkaufte Anderson für 40 bis 50 US-Dollar weiter. Bis er von Amazon gesperrt wurde, hatte er bereits einen Gewinn von 25'000 US-Dollar erzielt. Die antibakteriellen Tücher, die er ebenfalls gehamstert hatte, wird er allerdings nicht mehr los.

«Regierung sollte alles beschlagnahmen»

Die Häme in den USA ist gross. «Solch verwerfliches und asoziales Horten sollte nach allen Gesetzen illegal sein», meint etwa ein Kommentarschreiber. «Die Regierung sollte das gehortete Desinfektionsmittel und die Masken beschlagnahmen. Fragen sich die Hamsterer nicht, wie viele Menschen für den Profit der Hamsterer sterben könnten?»

Derweil gibt sich Colvin gegenüber der «New York Times» kleinlaut – er verspricht, das Desinfektionsmittel spenden zu wollen. (ct)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

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