Das Lager im Indischen Ozean, etwa 2300 Kilometer von der westaustralischen Stadt Perth entfernt, war seit seiner Öffnung 2008 Schauplatz von Aufständen, Todesfällen, mutmasslichen Vergewaltigungen und Selbstverletzungen.
Das Haftzentrum war ein wichtiger Teil der Flüchtlingspolitik der konservativen australischen Regierung: Menschen, die per Boot ins Land kommen wollten, wurden zurückgeschickt oder sofort in Lager auf weit entfernte Inseln wie Nauru, Papua-Neuguinea oder eben die Weihnachtsinsel gebracht.
Auch anerkannten Flüchtlingen wurde die Einreise verweigert. Die Vorgehensweise wurde von der Uno und Menschenrechtsgruppen scharf kritisiert.
Unzumutbare Zustände in Lager
Zum Höhepunkt des Flüchtlingsaufkommens im Juli 2013 lebten nach Angaben des Einwanderungsministeriums mehr als 10'000 Menschen in solchen Haftlagern, darunter 2000 Kinder. Einwanderungsminister Coleman erklärte, das Haftzentrum auf der Weihnachtsinsel werde in einem Bereitschaftszustand gehalten, um es bei Bedarf schnell wieder öffnen zu können.
Auf der Weihnachtsinsel war es 2015 nach dem ungeklärten Tod eines Asylbewerbers zu einem zweitägigen Aufstand gekommen. An dem Aufruhr hatte sich die Mehrheit der gut 200 Lagerinsassen beteiligt. (SDA)