Marie Le Pen (48) vom französischen Front National werden für die Stichwahl vom 7. Mai nur knapp 40 Prozent der Wählerstimmen prognostiziert. Zu gross ist die Unterstützung für den liberalen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron (39) nach dem ersten Wahlgang.
Doch Le Pen gibt nicht auf. Sie setzt auf ein Frauenteam, das ihr den Weg in den Élysée-Palast ebnen soll. Unter ihnen befinden sich auch Verwandte: Nichte Marion Maréchal-Le Pen, Schwester Marie-Caroline Le Pen, Marines beste Freundin Freundinund Wahlbüro-Leiterin Catherine Griset, Beraterin und Ärztin Joëlle Mélin sowie EU-Abgeordnete Sophie Montel stärken ihr den Rücken.
Marine Le Pen weiss, wie wichtig die Frauen im Wahlkampf sind. Nicht nur jene in ihrem Team, sondern auch in der Wählerschaft. Denn 53 Prozent der eingeschriebenen Wähler sind Frauen.
«Von strategischer Bedeutung»
Le Pen verspricht ihnen, die Rechte der Frauen zu verteidigen, indem sie den Islamismus sowie die berufliche und soziale Unsicherheit bekämpft und gleichen Lohn verspricht.
Politikwissenschaftlerin Nonna Mayer, die sich seit Jahren mit dem Front National beschäftigt, wird in deutschen Zeitungen zitiert: «Lange Zeit haben die Frauen extrem rechte Parteien wie den Front National abgelehnt. Marine Le Pen hat die Partei weichgezeichnet und hatte bereits 2012 damit einigen Erfolg.»
Mayer weiter: «Marine Le Pen hat es verstanden, dass die weibliche Wählerschaft von strategischer Bedeutung ist.»
Ob ihr Plan aufgeht, wird die Stichwahl vom 7. Mai zeigen. (gf)