Der Oberste Gerichtshof Mexikos hat in einem wegweisenden Urteil vier Aktivisten das Recht auf den Konsum von Marihuana zugebilligt. Das Gericht habe dem Antrag mit vier Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme stattgegeben.
Das teilte der Vorsitzende Richter Alfredo Gutiérrez in Mexiko-Stadt mit. Die vier Aktivisten der Mexikanischen Gesellschaft für den verantwortlichen und toleranten Eigenkonsum (Smart) dürften nunmehr Marihuana rauchen und für den eigenen Konsum auch anbauen.
«Wir haben gesiegt»
«Wir haben gesiegt», sagte das Smart-Mitglied Francisco Torres Landa nach der Entscheidung. Er und seine drei Mitstreiter, die sich vor zwei Jahren an den Obersten Gerichtshof wendeten, sehen in ihrer Initiative zur Legalisierung von Marihuana auch eine Möglichkeit, der Übermacht der in Mexiko herrschenden Drogenkartelle etwas entgegen zu setzen.
Sie gehen davon aus, dass ihr Erfolg vor Gericht den Weg dafür ebnet, den Konsum eines Tages allen Mexikanern zu erlauben. Gesundheitsministerin Mercedes Juan López verwies hingegen darauf, dass die Entscheidung des Gerichtes allein für die vier Kläger gelte. «Aus unserer Sicht bedeutet dies definitiv nicht die Legalisierung von Marihuana», sagte sie.
Drogengewalt hat Mexiko im Griff
Der Kampf der kriminellen Kartelle um die Vorherrschaft im Drogengeschäft und die damit verbundene Gewalt haben Mexiko seit Jahren fest im Griff. Seit 2006 wurden mehr als 80'000 Menschen in Mexiko in den Kämpfen getötet, 25'000 weitere gelten als vermisst.
Uruguay hatte die Produktion und den Verkauf von Marihuana 2013 legalisiert, in Chile wird ein Gesetz debattiert, das den Konsum zu medizinischen und privaten Zwecken erlauben soll. (bau/SDA)