Wegen Zypern-Konflikt
Türkei verurteilt EU-Drohung

Die Türkei hat Sanktionsdrohungen der Europäischen Union gegen das Land wegen der jüngsten Eskalation im Zypern-Konflikt scharf verurteilt.
Publiziert: 28.07.2021 um 12:43 Uhr
ARCHIV - Menschen spazieren am Strand bei einem militärischen Wachposten, vor verlassenen Hotels in einem vom türkischen Militär genutzten Gebiet im türkisch besetzten Gebiet in der verlassenen Küstenstadt Varosha. Foto: Katia Christodoulou/EPA/dpa
Foto: KATIA CHRISTODOULOU

«Diese und andere realitätsferne Erklärungen, die das türkisch-zyprische Volk ignorieren und einzig die Sicht der griechischen Seite wiedergeben, haben für uns weder Wert noch Gültigkeit», teilte das türkische Aussenministerium am Dienstagabend mit. «Wir unterstützen uneingeschränkt alle Entscheidungen der Autoritäten der Türkischen Republik Nordzypern.»

Die Insel ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention gespalten. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, die seit 2004 EU-Mitglied ist, beherrscht nur den Süden der Insel.

Vergangene Woche hatte Nordzypern angekündigt, Teile der verlassenen Küstensiedlung Varosha entgegen UN-Vereinbarungen wieder zu besiedeln. Dieser Schritt war bereits vom UN-Sicherheitsrat verurteilt worden. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hatte Ankara dann am Dienstag im Namen der 27 Mitgliedstaaten Massnahmen angedroht, sofern nicht alle Handlungen rückgängig gemacht würden, die im Widerspruch zur Resolution des UN-Sicherheitsrates stehen.

UN-Vertreter scheitern seit Jahrzehnten an Vermittlungen zur Überwindung der Teilung Zyperns. Ankara sieht keine Chance mehr auf eine Wiedervereinigung und fordert die Errichtung zweier unabhängiger Staaten. Das wiederum wollen weder die griechischen Zyprer noch die EU noch die Vereinten Nationen.

(SDA)

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