Nach einer 2300 Kilometer langen Reise von der deutschen Stadt Halle aus nach Russland kamen Carola Griesbach (51) und ihr Clan am Silvesterabend 2015 auf dem Roten Platz in Moskau an. Dort campierte die achtköpfige Familie in ihrem VW-Bus und beantragte Asyl.
Mit dabei: Carolas Ehemann Andé Griesbach (46), zwei erwachsene Töchter und ihre vier Kinder.
Auf ihrer Facebook-Seite schreibt Carola, weshalb die Familie Deutschland verliess: «In Kindergärten grassieren Frühsexualisierung und Zwangsimpfung, dazu kommt die Zwangs-Chippung in Krippen. Kinder-Klau ist ein behördliches Geschäftsmodell.» Flüchtlinge hält die Deutsche für getarnte Soldaten, die von irgendwelchen Mächten geschickt und heimlich bewaffnet werden. Deutschland sei eine «Diktatur». Zudem würden dort «politische Gegner aus dem Weg geräumt».
Antrag abgelehnt
Russland genügten diese Fluchtgründe nicht. Deutschland gilt offiziell als sicheres Herkunftsland. Die zuständigen Behörden lehnten den Asylantrag der Familie deshalb ab.
Doch die Griesbachs wollen nicht zurück in ihre Heimat. Inzwischen campieren sie etwas ausserhalb von Moskau vor einem Motel. Es ist die Rede von «Verhandlungen» mit den Behörden. Obwohl ihr das ganze Geld ausgegangen ist und eine Abschiebung droht, will die Familie in Russland bleiben – koste es, was es wolle.
Auf Spenden angewiesen
Die Familie ist zu einem beliebten Thema des russischen Fernsehens geworden. Zum Überleben ist sie auf die Grosszügigkeit der russischen Bevölkerung angewiesen. «Aber die Russen sind unglaublich hilfsbereit», sagt Vater André.
Um sich finanziell über Wasser zu halten, hat die Familie ausserdem einen Spendenaufruf im Internet gestartet. (noo)