Wegen Umweltaktivisten
Päpstlicher Christbaum wird unter Polizeischutz gefällt

Einen Monat vor Heiligabend sorgt ein Baum für Aufsehen. Nicht irgendein Baum, sondern eine über 20 Meter hohe Fichte, die auf dem Petersplatz stehen soll. Umweltschützern passt es gar nicht, dass dieser Nadeln lassen soll.
Publiziert: 19.11.2024 um 22:26 Uhr
1/5
Auf dem Petersplatz steht jedes Jahr ein eindrucksvoller Christbaum.
Foto: imago/Independent Photo Agency Int.

Den Petersplatz im Vatikan soll in diesem Jahr zur Weihnachtszeit eine massive Rotfichte aus einer Gemeinde am Gardasee schmücken.

Doch dort kochen die Emotionen hoch: Tagelang demonstrierten Umweltschützer gegen die Fällung des Baumes und sammelten in einer Internetpetition Zehntausende Unterschriften für dessen Erhalt. All ihre Mühe war allerdings umsonst: Die 29 Meter hohe Fichte ist nun gefällt worden.

Polizeischutz für Baumfällung

Der riesige Baum ist auf einem Lkw von der Gemeinde Ledro in der norditalienischen Provinz Trient nur wenige Kilometer vom Gardasee entfernt auf dem Weg in den Vatikan.

Aus Sorge vor erneuten Protesten wurde der Baum in Anwesenheit der Polizei gefällt. Am Freitag war es in der Gemeinde zu einem Fackelzug für den Baum gekommen.

«Das Fällen von Tannen für die Weihnachtszeit ist ein Brauch, der um der Umwelt willen unbedingt abgeschafft werden muss», sagen die Umweltschützer im Trentino.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Baum hätte ohnehin gefällt werden müssen

Sie richteten sich zudem in einem Brief an Papst Franziskus, der nach ihren Worten zwar die Schäden durch den Klimawandel beklagt, aber diesen Brauch trotzdem Jahr für Jahr fortsetzt.

Der Vatikan reagierte nach der Fällung auf die Proteste und Vorwürfe, der Baum würde umsonst gefällt werden. «Die Wahl dieser Fichte wurde nicht nur durch einen ästhetischen, sondern auch durch einen ökologisch verantwortungsvollen Wert bestimmt», hiess es in einer Mitteilung.

Die nun gefällte Fichte gehöre zu den Bäumen des Ledro-Waldes, die für die ordnungsgemässe Bewirtschaftung des Waldes ohnehin gefällt werden musste.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?