Wegen Ukraine-Connection?
Trumps Wahlkampfmanager schmeisst hin

Der Wahlkampf-Manager des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump tritt zurück.
Publiziert: 19.08.2016 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:55 Uhr
Donald Trump hat den Rücktrittswunsch seinens Wahlkampfmanagers akzeptiert.
Foto: REUTERS

Gut elf Wochen vor der US-Wahl kämpft Donald Trump weiter mit schweren internen Turbulenzen. Heute trat Paul Manafort zurück, bisheriger Leiter seines Wahlkampfteams.

Das bestätigte der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner in einer Mitteilung. Manafort stand zuletzt wegen Berichten über finanzielle Verstrickungen in der Ukraine unter erheblichem Druck.

Erst seit März im Einsatz

Manafort war erst im März an Bord des Trump-Teams geholt worden und stand seit April an dessen Spitze. Erst am Mittwoch hatte Trump als neue Spitze des Wahlkampfteams Stephen Bannon installiert. Manafort sollte als eine Art Chefstratege an Bord bleiben. Gut 80 Tage vor der Wahl liegt der Republikaner Trump in allen relevanten Umfragen hinten. Er braucht dringend neuen Erfolg.

Manafort ist seit Jahrzehnten umtriebiger Lobbyist in der internationalen Politik. Er arbeitete als Berater unter anderen für den 2014 gestürzten Ex-Präsidenten der Ukraine Viktor Janukowitsch, den früheren philippinischen Machthaber Ferdinand Marcos und den angolanischen Rebellen Jonas Savimbi.

Pro-russische Vertstrickungen?

Manafort wurde laut einem Bericht der «New York Times» 22 Mal in einer Liste «schwarzer Konten» einer prorussischen Partei in der Ukraine genannt. Ihm sollten laut geheimer Dokumente insgesamt 12,7 Millionen US-Dollar gezahlt werden, hatte die Zeitung unter Berufung auf die ukrainische Antikorruptionsbehörde berichtet. Es ist unklar, wofür das Geld sein sollte und ob es gezahlt wurde. Zuletzt gab es weitere Berichte über pro-russische Verstrickungen Manaforts.

Trumps wohlwollende Äusserungen zu Russland sind seit Wochen ein Thema im Wahlkampf. Nach einem Hacker-Angriff auf den Demokraten-Vorstand, hinter dem die Partei Russland vermutete, rief Trump Moskau dazu auf, nach verschwundenen E-Mails der Kandidatin Hillary Clinton zu suchen. In einem Interview sagte der Milliardär kürzlich, die Menschen auf der Krim würden lieber zu Russland gehören als zur Ukraine.

Trump bereut gewisse Aussagen

In der Nacht von gestern auf heute und nach dem Umbau seines Teams hatte der sonst so aggressive Trump mit einem ungewohnten Eingeständnis überrascht: «Manchmal, in der Hitze der Debatte, und wenn man über viele Dinge gleichzeitig spricht, wählt man nicht die richtigen Worte, oder man sagt das Falsche. Das ist mir passiert. Und glaubt es oder nicht, ich bereue das», sagte Trump in North Carolina.

Trump hatte oft gesagt, Fehler zuzugeben sei eine Schwäche. Trump hatte am Mittwoch neben Bannon die Umfrage-Spezialistin Kellyanne Conway an Bord geholt. Sein jüngster Auftritt könnte nun bereits ihre Handschrift getragen haben.

Sticheleien gegen Clinton

Der erste TV-Wahlwerbespot von Donald Trump konzentriert sich auf Sicherheitsfragen. Trump kreidet darin seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton an, sie lasse «syrische Flüchtlinge hereinströmen». Überführte Verbrecher könnten als illegale Einwanderer im Land bleiben, heisst es in dem TV-Spot, der für 4,8 Millionen Dollar in den kommenden Tagen in sogenannten «Swing states» geschaltet werden soll.

Die Republikaner setzen vor allem in Florida, North Carolina, Ohio und Pennsylvania auf Erfolge ihrer Wahlkampagne im Fernsehen. Clinton hat ihrerseits bereits 61 Millionen Dollar für Wahlwerbung im Fernsehen ausgegeben.

Der Sprecher in Trumps Spot sagt, bei einer Präsidentin Clinton werde es «mehr von demselben, aber schlimmer» geben, während schaurige Musik erklingt. Später wird der Ton heiterer und die Botschaft lautet: «Donald Trumps Amerika ist sicher.» Terroristen und «gefährliche Kriminelle» würden ferngehalten, die Grenzen würden sicher sein. (SDA/stj)

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