Dabei geht es übereinstimmenden Medienberichten zufolge um möglichen Steuerbetrug in Zusammenhang mit erhaltenen Leistungen – im Zentrum steht neben der Organisation selbst Finanzchef Allen Weisselberg (73).
In der am Donnerstag veröffentlichten Anklage vor einem New Yorker Gericht wird dem Konzern sowie seinem Finanzchef Weisselberg vorgeworfen, über mindestens 15 Jahre systematisch Steuern hinterzogen zu haben. Dabei geht es um Abgaben auf Leistungen im Wert von mehr als 1,7 Millionen Dollar. Weisselberg und die Trump-Organisation plädierten auf «nicht schuldig». Ex-US-Präsident Donald Trump ist nicht persönlich angeklagt.
Weisselberg hatte sich den Berichten zufolge am frühen Morgen den Ermittlern gestellt. Die Staatsanwaltschaft hofft der «Washington Post» zufolge, dass der 73-Jährige mit den Behörden kooperieren und gegen Trump aussagen könnte, um seine eigenen Aussichten zu verbessern. Weisselberg gilt neben Familienangehörigen als Schlüsselfigur des Unternehmens.
Zahlungen für Autos und Apartaments
Der Zweck des Systems bestand darin, Weisselberg und andere Führungskräfte der Trump-Organisation auf eine Art und Weise zu entschädigen, die nicht in den Büchern stand, heisst es in der Anklage. Die Begünstigten hätten demnach erhebliche Teile ihres Einkommens auf indirekte und verschleierte Weise erhalten, die der Steuerbehörde nicht gemeldet worden seien. Bei den nicht besteuerten Leistungen handelte es sich unter anderem um Zahlungen für Apartments, Autos oder die Schulausbildung von Angehörigen.
Die Staatsanwaltschaft hofft, den 73-jährigen Weisselberg zur Kooperation und Aussage gegen Trump bewegen zu können, um seine eigenen Aussichten in dem Fall zu verbessern. Er gilt neben Familienangehörigen als Schlüsselfigur des Unternehmens.
Zweijährige Untersuchung
Die erwartete Anklage gegen die Trump-Organisation ist die Folge einer mehr als zweijährigen Untersuchung des Manhattaner Bezirksstaatsanwalts Cyrus Vance. Diese hatte auch mit Untersuchungen gegen den ehemaligen Trump-Anwalt Michael Cohen wegen Schweigegeldzahlungen an Frauen begonnen, die angeblich Affären mit Trump gehabt hatten.
Donald Trump wurde als Chef der Trump-Organisation, die aus vielen kleineren Firmen besteht, einst als Immobilien-Tycoon bekannt. Der Konzern hat Berichten zufolge Zehntausende Angestellte unter anderem in mehreren Hochhäusern, Hotels oder auf Golfplätzen. (SDA/bra)