Wegen Smartwatches
Uhren-Verbot an Unis!

An der City University London dürfen Studenten während der Prüfung keine Uhren tragen – denn mit einer Smartwatch könnte man betrügen. Schweizer Unis verbieten nicht gleich sämtliche Uhrwerke.
Publiziert: 10.02.2015 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:40 Uhr
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Griffbereiter Spickzettel. An ersten Unis herrscht nun Smartwatch-Verbot.
Foto: ZVG

Die Zeiten haben sich geändert. Moderne Smartwatches sind immer mehr auf dem Vormarsch und stellen besonders Universitäten vor ernsthafte Probleme. Denn: Der schnelle, unauffällige Zugriff auf Google und Wikipedia macht die Uhren im Handumdrehen zu unscheinbaren Spickzetteln.

Wie «Buzzfeed» schreibt, hat die City University London nun bereits ein generelles Armbanduhr-Verbot während Prüfungen erlassen. Wer dennoch Probleme mit seinem Zeitmanagement hat, kann sich stattdessen eine analoge Tischuhr ausleihen.

Begründung für den universitären Uhrenklau: Man könne bei Hunderten Studenten vor Klausurbeginn nicht sämtliche Uhrenmodelle auf ihre Funktionalität prüfen. Mittlerweile haben auch andere Unis nachgezogen. Das Verbot dürfte Schule machen: Im April schiesst auch noch Apple seine Smartwatch auf den Markt.

An Schweizer Uni gibts Smartwatch-Verbot

Und wie geht man an Schweizer Unis mit den potentiellen Spick-Instrumenten um? «Die Studierenden der Universität Zürich werden vor ihren Prüfungen klar instruiert, welche Hilfsmittel sie während den Prüfungen einsetzen dürfen», sagt Bettina Jakob, Mediensprecherin der Uni Zürich, zu Blick.ch.

Dabei regle jede Fakultät die Prüfungsbedingungen selber. «An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ist zum Beispiel bei den Assessment-Prüfungen im Bachelor-Studium der Gebrauch von allen internetfähigen Geräten untersagt. Das betrifft somit Handys ebenso wie das Tragen einer Smartwatch, die diese Funktionen hat», so Jakob. Doch eine spezifische Regelung, die auf einzelne Geräte abzielt, sei hier nicht vorgesehen.

Ein konkretes Verbot für Uhren sämtlicher Art gibt es aber nicht. Auch an der Hochschule St. Gallen nicht. HSG-Studenten dürfen zwar auch nicht mit der Smartwatch an Prüfungen. Smartphones gehören in die Tasche oder Jacke, Smartwatches müssen abgelegt werden. «Aufsichten achten während der Prüfungen auf faire Verhältnisse, auch in Bezug auf die Verwendung moderner Technologien», sagt Marius Hasenböhler, Mediensprecher der Hochschule St. Gallen.

«Der technologischen Entwicklung begegnet die Prüfungsordnung der Universität St.Gallen in erster Linie mit zeitgemässen Formen der Wissens- und Verständnisabfrage.» Die Prüfungen seien im Übrigen so gestaltet, dass sie keine Zeit für Recherchen - auch mit smarten Technologien - zulassen. (dr/kab)

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