Am Ende sägten die Werbe-Kunden den wichtigsten Mann des US-Senders Fox ab: Anfang April schrieb die «New York Times», dass der rechtskonservative Autor, Moderator und TV-Produzent zusammen mit seinem Arbeitgeber seit 2002 13 Millionen Dollar Schweigegeld an fünf Frauen gezahlt hatte. Damit habe O'Reilly verhindern wollen, dass sie ihn wegen sexueller Belästigung vor Gericht brachten. Jetzt haben US-Firmen reihenweise ihre Spots für seine populäre Sendung «The O’Reilly Factor» zurückgezogen.
«Er wird nicht zurückkehren», gab der zum Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch gehörende Sender heute bekannt. O'Reilly war zuvor beurlaubt.
Die Affäre hatte sich zugespitzt, nachdem die Journalistin Wendy Walsh (53) O'Reilly vorwarf, ihr 2013 einen Auftrag entzogen zu haben. Sie habe zuvor seine Avancen abgelehnt. Ausserdem hat eine ehemalige Angestellte Fox angezeigt, weil O'Reilly die Afroamerikanerin anzüglich «heisse Schokolade» genannt hatte.
Fox musste sich im vergangenen Jahr schon vom seinem Chef Roger Ailes (76) trennen, nachdem auch gegen ihn Sex-Vorwürfe erhoben worden waren.
Bill O'Reilly gilt als Freund des US-Präsidenten Donald Trump (70). Dieser hatte den Talkmaster noch vor zwei Wochen öffentlich in Schutz genommen: «Ich denke nicht, dass Bill irgendetwas Falsches getan hat», sagte Trump. Er kenne ihn gut, O'Reilly sei «ein feiner Kerl». (bih)