Er war ganz und gar nicht zufrieden mit seinem Hotel und schrieb eine miese Kritik ins Internet. Dafür könnte Wesley Barnes nun im Thai-Knast landen. Der Amerikaner arbeitet als Lehrer in Thailand. Seine Ferien im Juli wollte er in einem luxuriösen Insel-Resort auf Ko Chang verbringen.
Doch der Aufenthalt war alles andere als erholsam. Die Mitarbeiter seien unfreundlich gewesen. Es habe sich so angefühlt, als ob die Angestellten keine Lust auf Gäste hätten, schrieb Barnes auf TripAdvisor. Und nicht nur das: Er wetterte auch gegen den Manager, sprach von «moderner Sklaverei». Das berichtet der «Thai Examiner». Solche und weitere Anschuldigungen schrieb er nicht nur auf Tripadvisor, sondern auch auf weiteren Plattformen.
Reporter wurde wegen Tweet verurteilt
Das liess der Manager nicht auf sich sitzen, drohte zuerst mit rechtlichen Schritten und machte dann Ernst – und klagte. Der Grund: Rufschädigung. Barnes wurde vorübergehend festgenommen. Inzwischen ist er auf Kaution wieder auf freien Fuss. Doch auf ihn wartet nun ein Gerichtsprozess. Bei einer Verurteilung drohen dem Amerikaner im schlimmsten Fall zwei Jahre Knast und eine Busse von umgerechnet 5800 Franken.
Es wäre nicht der erste Fall in Thailand, bei dem eine schlechte Bewertung im Internet zu einer Haftstrafe führen würde. Bereits in diesem Jahr wurde ein Reporter zu zwei Jahren Knast verurteilt, weil er in einem Tweet die Arbeitsbedingungen auf einer Hühnerfarm angeprangert hatte, wie die «Welt» berichtet. (jmh)