Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA diese von einem Korrespondenten der Zeitung «Le Monde» auf Twitter verbreitete Information. Die Schweizer Botschaft protestierte umgehend beim chinesischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und dem Ministerium für Kultur gegen diese unerwartete Absage.
Der Film sollte im Rahmen einer privaten Veranstaltung der Schweizer Botschaft in Peking in einem Kinosaal gezeigt werden, der für 66 Gäste, darunter zehn ausländische Botschafterinnen und Botschafter, gemietet wurde.
Die Vorführung war seit November im Rahmen des «Monats der Frankophonie» in China landesweit geplant. Seit dem Januar ist der Schweizer Botschafter Bernardino Regazzoni Vorsitzender der Gruppe der frankophonen Botschafterinnen und Botschafter.
«Olga», eine schweizerisch-französische Koproduktion des Regisseurs Elie Grappe, erzählt die Geschichte einer 15-jährigen ukrainischen Turnerin, die hin- und hergerissen ist zwischen der Schweiz, wo sie im Nationalteam für die Europameisterschaft und im Hinblick auf die Olympischen Spiele trainiert, und der Ukraine, wo ihre Mutter als Journalistin über die Ereignisse des gegen Russland gerichteten Euromaidan im Winter 2013/14 berichtet.
Erst am vergangenen Freitag war «Olga» mit dem Schweizer Filmpreis als Bester Spielfilm ausgezeichnet worden. Er läuft derzeit in den Schweizer Kinos.
China, das mit Russland eine strategische Partnerschaft verbindet, versucht seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar eine möglichst neutrale Position zwischen den beiden Ländern einzunehmen. Peking hat weder die militärische Aggression durch Moskau verurteilt, noch sich den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen.
(SDA)