Das Coronavirus hat in wenigen Monaten Tausenden Menschen das Leben gekostet. Damit will man nicht in Zusammenhang gebracht werden. Unter anderem sehen sich auch die Bewohner des österreichischen Dorfes Sankt Corona am Wechsel mit diesem Problem konfrontiert.
Das Wort «Corona» kommt dabei nicht nur im Dorfnamen vor, auch das Maskottchen des Ausflugs- und Ferienziels heisst so. Das Dorf muss seine Tourismuskampagne möglicherweise überdenken, sagt nun der Bürgermeister. Die unerwünschte Aufmerksamkeit durch die Coronavirus-Pandemie ist zu gross geworden.
Auf Flugblättern, Schildern, Prospekten
«Zuerst haben wir darüber gelacht, als ein Virus mit dem Namen des Dorfes auftauchte, aber seit die Epidemie so ernst geworden ist, haben die Witze aufgehört», sagt Bürgermeister Michael Gruber zur Nachrichtenagentur AFP. «Wir müssen wahrscheinlich einen neuen Namen für unser Maskottchen finden, um die Touristen willkommen zu heissen.»
Das Maskottchen mit dem Namen Corona ist eine Ameise in traditioneller Tracht, die überall auf Flugblättern, Schildern und Prospekten zu sehen ist.
5000 Infizierte, 28 Tote
Die Haupteinnahmequelle des Dorfes mit rund 400 Einwohnern ist der Ökotourismus. Sankt Corona am Wechsel liegt etwa 100 Kilometer südlich von Wien am Fusse der Alpen. Zu den Attraktionen des nach der katholischen Heiligen Corona benannten Dorfes gehören Sommerrodeln und Mountainbiking.
Österreich verzeichnet bisher fast 5000 Coronavirus-Fälle. 28 Menschen starben. Die Regierung des Landes mit rund neun Millionen Einwohnern hat strenge Massnahmen ergriffen, um die Verbreitung des Virus zu bekämpfen. (noo)