Darauf wies das UNO-Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag bei der Vorlage seines Berichts «Education Under Fire» hin. «Nicht nur Schulen liegen in Trümmern, sondern auch die Träume und Zukunftsaussichten einer ganzen Generation von Schulkindern», erklärte der für den Nahen Osten und Nordafrika zuständige UNICEF-Regionaldirektor Peter Salama bei der Vorstellung des Berichts. «Die zerstörerischen Folgen von Konflikten bekommen Kinder in der ganzen Region zu spüren».
Der mit Abstand grösste Teil der rund vier Millionen syrischen Flüchtlinge halte sich in den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Irak und Türkei auf. Diese bemühten sich mit Unterstützung von UNICEF, die Kinder in die Schule zu bringen. Trotzdem habe dort mehr als die Hälfte der Mädchen und Jungen keine Chance auf Bildung.
Länder wie der Libanon, die besonders viele Flüchtlinge aufgenommen haben, sind laut UNICEF überlastet und nicht fähig, alle Kinder in Schulen aufzunehmen. Immer mehr von ihnen müssten zudem aus Geldnot arbeiten oder würden schon als Teenager verheiratet.
In der Türkei, im Libanon, im Irak, in Jordanien und Ägypten hätten durchschnittlich 53 Prozent der syrischen Flüchtlingskinder im Schulalter keinen Zugang zu Bildung.
Fast 9000 Schulen in Syrien, im Irak, im Jemen und in Libyen sind laut UNICEF zerstört oder nicht benutzbar. Tausende Lehrer seien geflohen, vielerorts schickten Eltern ihre Kinder nicht zum Unterricht, weil der Schulweg lebensgefährlich sei.