Wegen Handy-Sucht: Kinder in Entzugsklinik

LÉRIDA (Sp) – Sie konnten nicht mehr ohne Mobiltelefon leben. Da zogen ihre Eltern die Notbremse: Die beiden 12 und 13 Jahre alten Kinder mussten in die Klinik.
Publiziert: 15.06.2008 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:37 Uhr

Täglich hingen die beiden bis zu sechs Stunden an der Strippe. Am Ende waren sie so abhängig von dem Mobiltelefon, dass sie nicht mehr ohne den Apparat leben konnten. Deshalb wurden die Teenager in die Kinderpsychiatrie einer Klinik in Lérida im Nordosten von Spanien eingewiesen.

Die Handys seien für sie zu einer echten Droge geworden, stellte die Psychologin Carmé Tello dort fest: «Es ist wie bei Alkoholikern oder Spielsüchtigen», sagt Tello.

Die Beziehungen in der Familie und die Leistungen in der Schule hätten stark unter der Abhängigkeit gelitten. Die Entzugsbehandlung könne bis zu zwei Jahren dauern. In dieser Zeit müssen die Teenager komplett auf ihr Handy verzichten.

Die Eltern hatten zunächst ärztlichen Rat gesucht, weil ihre Kinder von Internet-Foren wie Chat-Rooms und Messenger-Diensten abhängig waren. In der Klinik sei festgestellt worden, dass die beiden auch «handysüchtig» seien. (SDA/bih)

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