Wegen Gotteslästerung
Uni-Dozent (33) in Pakistan zum Tode verurteilt

Der Hochschullehrer Junaid Hafeez (33) ist in Pakistan zum Tode verurteilt worden. Der Muslim hatte sich auf Facebook mehrfach abfällig über Allah geäussert.
Publiziert: 21.12.2019 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2021 um 10:24 Uhr

Wegen Gotteslästerung ist in Pakistan der Universitätsdozent Junaid Hafeez (33) zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Multan in der Provinz Punjab verhängte am Samstag wegen weiterer Vorwürfe zudem eine lebenslange Freiheitsstrafe sowie eine Geldstrafe von 500 000 Pakistanischen Rupien (knapp 3000 Euro) gegen Muslimen.

In dem Urteil, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, heisst es: «Es ist diesem Gericht nicht möglich, Milde walten zu lassen. Und auch im Islam ist dies nicht gestattet.» Gegen die Entscheidung können noch Rechtsmittel eingelegt werden. Dann müsste ein höheres Gericht das Urteil überprüfen.

Sein Anwalt wurde erschossen

Der Dozent der Bahauddin Zakariya University in der Millionenstadt Multan im Osten des Landes war 2013 festgenommen worden, weil er blasphemische Inhalte auf Facebook verbreitet haben soll. Seit 2014 befand er sich in Einzelhaft. Ein Anwalt, der den Hochschullehrer verteidigt hatte, war 2014 in seiner Kanzlei erschossen worden.

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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte die Behörden in Pakistan im Oktober vergeblich aufgefordert, die Anklage gegen den Hochschullehrer fallen zu lassen.

Regierung änderte Gesetz aus Angst nicht

Das umstrittene Blasphemiegesetz, das für Beleidigungen des Islams oder des Propheten Mohammed die Todesstrafe vorsieht, war in den 1980er Jahren in Pakistan erlassen worden. Aus Furcht vor Protesten religiöser Eiferer hatte es seitdem keine Regierung gewagt, daran zu rütteln.

Der Fall erinnert an den Prozess der Christin Asia Bibi, die mehr als acht Jahre in der Todeszelle verbracht hatte, bevor der Blasphemievorwurf gegen sie 2018 fallengelassen wurde. Religiöse Hardliner hatten mit heftigen Protesten ihre Freilassung verhindern wollen. Die Katholikin war im vergangenen Mai nach Kanada ausgereist. (SDA)

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