Mitarbeiter im Atomkraftwerk Temelin in Tschechien sind bei der Zugangskontrolle auf ein ungewöhnliches Problem gestossen: Bei einem Arbeiter einer Fremdfirma schlugen die hochempfindlichen Messgeräte für Radioaktivität an.
«Am Ende kam heraus, dass er am Tag zuvor kontaminiertes Wildschweinfleisch aus dem Böhmerwald zu Mittag gegessen hatte», sagte Atomkraftwerk-Sprecher Marek Svitak heute der Nachrichtenagentur dpa.
Kontaminierung als Spätfolge von Tschernobyl
Der Arbeiter sei nicht in Gefahr, denn Grenzwerte seien nicht überschritten worden. Viele Wildschweine der Region sind den Behörden zufolge als Spätfolge der Atomkatastrophe in Tschernobyl vor 29 Jahren mit radioaktivem Cäsium belastet. Die Strahlensicherheitsbehörde in Prag sei über den Vorfall informiert worden, hiess es.
Umweltschützer aus Bayern und Österreich fordern seit langem die Abschaltung des Atomkraftwerks in Südböhmen, weil sie es für besonders störanfällig und gefährlich halten. Temelin ist rund 60 Kilometer von Deutschland und Österreich entfernt. (SDA/sep)