Nach der gewaltsamen Konfrontation zwischen prokurdischen Demonstranten und Erdogans Sicherheitsleuten am vergangenen Mittwoch in Washintgon hat die Türkei heute Nachmittag den US-Botschafter in Ankara einbestellt. Das berichtet die «Washington Post».
Zu den Auseinandersetzungen direkt vor der Residenz des türkischen Botschafters war es während des Staatsbesuchs von Recep Tayyip Erdogan (63) letzte Woche gekommen. Die Türkei machte daraufhin Anhänger der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK für die Krawalle verantwortlich.
Washingtons Polizeichef sprach hingegen von «brutalen Angriffen» der türkischen Sicherheitsleute gegen friedliche Demonstranten. Elf Menschen waren verletzt worden, darunter ein Polizist.
Türkei fordert Erklärung von US-Behörden
Das türkische Aussenministerium legte nach eigenen Angaben Protest gegen das aus seiner Sicht «aggressive und unprofessionelle Vorgehen» der US-Sicherheitskräfte ein.
Die Türkei fordere eine Untersuchung des Zwischenfalls und eine Erklärung von den US-Behörden, denen das Aussenministerium in Ankara vorwarf, nicht in der Lage gewesen zu sein, den Staatsbesuch ausreichend zu sichern.
Die USA hatten vergangene Woche gegen die Gewaltaktionen der türkischen Sicherheitskräfte protestiert. Senator John McCain forderte sogar die Ausweisung des türkischen Botschafters. (SDA/gr)