Aquarium explodiert im Hotel
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Im Radisson Blu in Berlin:Aquarium explodiert im Hotel

Wasserturm in Berlin geplatzt
Hinter dem Aquadom steckt ein Schweizer Hotelier

Ein riesiges Aquarium ist am Freitagmorgen im Berliner Radisson Collection Hotel explodiert. Unzählige Fische verendeten. Die Sehenswürdigkeit war ein Vermächtnis des unlängst verstorbenen Aargauers Werner Knechtli.
Publiziert: 16.12.2022 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2022 um 18:20 Uhr
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Der damalige Hoteldirektor Werner Knechtli präsentierte Blick das Mega-Aquarium im Jahr 2003 voller Stolz.
Foto: Blick
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Georg NopperRedaktor News

Der Glaszylinder im Foyer des Berliner Radisson Collection Hotels war 16 Meter hoch, fasste eine Million Liter Wasser und 1500 Fische. Jetzt stehen die Betreiber vor einem Scherbenhaufen: Der berühmte Aquadom explodierte am frühen Freitagmorgen. Zwei Menschen wurden laut Polizei durch Glassplitter verletzt. Die meisten Hotelgäste schliefen noch. Zum Glück.

Doch die exotischen Fische verendeten. Mit dem Unglück wurde auch ein Vermächtnis der im August verstorbenen Hotelier-Legende Werner Knechtli (†72) zerstört: Bei der Eröffnung des Hauses im März 2004 war der Aargauer Direktor. Voller Stolz hatte er Blick den Wasser-Turm bereits im Dezember 2003 präsentiert. «In seiner Art ist dies das grösste Aquarium der Welt», sagte Knechtli damals. 50 Tonnen Salz seien darin aufgelöst worden.

Für Blick begab er sich selber auf einen Tauchgang

Die Meerestiere würden von ausgebildeten Tauchern gefüttert, erklärte Knechtli weiter. Deren Aufgabe sei es zudem, das Mega-Aquarium zu reinigen. Für Blick begab sich der Hoteldirektor gleich selber auf einen Tauchgang in sein Mega-Aquarium. «Am liebsten wäre ich gar nicht mehr aufgetaucht», schwärmte er danach.

Knechtli war über 30 Jahre lang für die Radisson Hotel Group tätig, unter anderem in Kuwait, Kenia, Dänemark, Grossbritannien und Österreich. 2017 übernahm er im Alter von 68 Jahren die Leitung des noblen Savoy Hotels Baur en Ville am Zürcher Paradeplatz. Nach zwei Jahren musste er seine Tätigkeit dort krankheitsbedingt aufgeben. Seine letzten Jahre verbrachte er mit seiner Frau in Brissago TI.

So sah es im Innern des Berliner Hotels aus
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Aquarium liegt in Trümmern:So sah es im Innern des Berliner Hotels aus

Nach aufwendiger Sanierung wiedereröffnet

Der Aquadom wurde erst im Sommer nach einer zweieinhalb Jahre dauernden Sanierung wiedereröffnet. Bei der Renovation wurden Silikondichtungen erneuert, zudem wurde der ganze Behälter aufwendig gereinigt. Kosten: mehr als 2,5 Millionen Franken.

In dem Aquarium befanden sich rund 100 verschiedene Fischarten, unter anderem Clown- und Doktorfische. Es war sogar mit einem Glaslift ausgestattet, der durch die Mitte des Zylinders verlief. Darin konnten die Besucher im Trockenen durch die Unterwasserwelt schweben.

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