Damit mussten in dem ostafrikanischen Land seit Anfang 2021 insgesamt bereits eine Million Menschen ihre Dörfer verlassen, in denen Wasserquellen versiegt, Nutztiere verendet und Nahrungsmittel auf den Feldern verdörrt sind. Das berichteten das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf und der norwegische Flüchtlingsrat (NRC) am Donnerstag.
Der NRC-Direktor in Somalia, Mohamed Abdi, sprach von schrillenden Alarmglocken. «Die finanzielle Unterstützung muss aufgestockt werden, bevor es zu spät ist», sagte er. Zwei Dürrejahre hintereinander habe es in Somalia seit 40 Jahren nicht mehr gegeben. Es sei das vierte Mal seit Ende 2020, dass eine sonst übliche Regenzeit teils ausfiel.
Insgesamt dürfte in Somalia die Zahl der von einer Hungerkrise bedrohten Menschen in diesem Jahr von fünf auf sieben Millionen steigen, berichteten die Organisationen. Für 213 000 Menschen drohe die Situation sogar katastrophal zu werden, wenn nicht mehr Spendengeld zusammenkomme. Gründe seien unter anderem der Klimawandel und der russische Angriff auf die Ukraine, der die Getreideausfuhr monatelang verhinderte und die Weltmarktpreise in die Höhe trieb.
(SDA)