Hunderttausende Windows-Rechner hat der Trojaner WannaCry am Wochenende befallen und deren Daten verschlüsselt. Internet-Sicherheitsexperte Guido Rudolphi (55) sagt, wie man sich am besten vor solchen Hacker-Attacken schützt.
1. Backups erstellen
Wichtigste Regel: Jeder Computer-Besitzer sollte jeden Tag ein Backup erstellen. Die Software dazu ist gratis, der Speicher nicht mehr so teuer wie früher. Im schlimmsten Fall hat man den Virus mitgespeichert. Das ist nicht weiter schlimm, man speist das Update ein, das vor dem Virus erstellt wurde.
2. System-Updates installieren
Immer das aktuelle System-Update installieren. Es gibt erstaunlich viele Computerbesitzer, die das aus verschiedenen Gründen nicht tun. Wenn für ältere Betriebssysteme keine Updates mehr zur Verfügung gestellt werden, sollten diese nicht am Netzwerk angeschlossen sein und auch keine kritischen Daten verwalten.
3. Aus Fehlern lernen
Was tun, wenn die Erpressungssoftware sich installiert hat und alle Daten verschlüsselt sind? Ohne Backup ist es jetzt zu spät, aktiv gegen den Trojaner vorzugehen. Behörden raten davon ab, das Lösegeld zu bezahlen. Das ermuntere die Verbrecher, weiterzumachen. Guido Rudolphi ist anderer Meinung: «Wenn die ganzen Daten verloren sind, entstehen den Firmen hohe Kosten. Meistens ist das Lösegeld nicht so hoch. Und die Firma kann unter Umständen so die Daten retten. Und sich für das nächste Mal besser schützen.» Alternativ kann versucht werden, mit Datenrettungs-Tools einen Teil der Daten zu retten.
4. Betriebssystem aktualisieren
Bevor man das Backup einspeist, unbedingt eine aktuelle Version des Betriebssystems und den aktuellsten Patch installieren.
5. Virenschutz
Aktuelle Virenschutzsoftware benutzen, um das Backup zu scannen. Um ganz sicher zu sein, dass sich nicht einfach der alte Trojaner wieder ins System einschleust, sollte eine Datenschutzsoftware die externe Festplatte auf unerwünschte Software untersuchen.