Rätsel um tote Hongkong-Aktivistin
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Was geschah mit Chan Yin-Iam?Rätsel um tote Hongkong-Aktivistin

Was geschah mit Chan Yin-Iam?
Rätsel um tote Hongkong-Aktivistin, die nackt im Meer lag

Die 15-jährige Hongkong-Demonstrantin Chan Yin-lam verschwand vor rund einem Monat von ihrer Schule. Vor wenigen Tagen wurde ihre Leiche gefunden. Die Polizei sagt, es war Suizid – daran haben viele Aktivisten ihre Zweifel.
Publiziert: 16.10.2019 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2019 um 15:12 Uhr
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Die Hongkong-Demonstrantin Chan Yin-lam (†15) verschwand vor rund einem Monat von ihrer Schule. Wenige Tage später wurde ihre Leiche im Meer gefunden.
Foto: Screenshot HK Police
Fabian Vogt

Am 19. September verschwand Chan Yin-lam (†15) in Hongkong. Sie war mit Freunden unterwegs, schrieb ihnen nach dem Abschied, dass sie gleich nach Hause gehen würde. Drei Tage später wurde ihre nackte Leiche im Meer gefunden. Seither fordern Demonstranten, die «Wahrheit» über Chans Tod zu erfahren.

Die Polizei von Hongkong sagt, es sei Suizid gewesen. Man habe keine Verletzungen oder Spuren sexuellen Missbrauchs gefunden. Diese Version wird allerdings von einer breiten Öffentlichkeit nicht akzeptiert. Stattdessen glauben viele Demonstranten, dass Chan zum Verhängnis geworden sei, dass sie protestiert habe. Eine Ungereimtheit, die sich Aktivisten fragen: Warum sollte sie sich ausziehen, um Suizid zu begehen? 

Chan galt als gute Schwimmerin. Sie war eine der Demonstrantinnen, die seit Monaten gegen China auf die Strasse gehen. Seit kurzem war sie am Hong Kong Design Institute eingeschrieben.

Wer ist der Mann im Lift? 

Am Montag verlangten Hunderte von Studenten, dass die Universität Überwachungsvideos vom 19. September veröffentlicht. Auf dem Campus wurde sie am Abend ihres Verschwindens zum letztem Mal gesehen. Durch den Druck der Öffentlichkeit veröffentlichte das Management der Uni zwei Videos – die Spekulationen nahmen dadurch aber noch zu. Im ersten ist zu sehen, wie Chan in einen Lift steigt. Dann steigt ein Mann zu ihr. Bevor er erkennbar wird, wird das Video gestoppt. 

Das zweite Video, das rund eine Stunde später aufgenommen wurde, zeigt den Campus von draussen. Ein Universitätsmitarbeiter identifiziert darauf Chan, die vorbei spaziert. Ob sie das tatsächlich ist, wird allerdings nicht aufgeklärt. Aktivisten werfen der Universität vor, dass sie versucht, mögliche Vorfälle zu vertuschen. 

Vandalismus an der Uni

Weil die Universität für den Geschmack der Demonstranten zu wenig und suspektes Material veröffentlichte, wurde sie am Montagabend Opfer von Vandalen. Daraufhin erklärte die Universität, dass sämtliche Klassen für drei Tage suspendiert würden.

Mittlerweile sind weitere Videos von Chan aufgetaucht, angeblich von Freunden der Toten. In einem ist zu sehen, wie sie die Polizei bittet, nicht mit Gewalt gegen die Demonstranten vorzugehen. In einem zweiten sitzt sie aufgelöst auf dem Boden einer U-Bahn-Station. 

Mittlerweile wurde das Lift-Video in längerer Form veröffentlicht. Allerdings stoppt es genau in dem Moment, in dem Chan aus dem Lift steigt. Ob der Mann ihr folgt, ist nicht zu sehen.

Massenproteste in Hongkong

Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.

Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.

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