Auf einen Blick
- Jan Böhmermann veröffentlicht Gegenrede zu AfD-Wahlempfehlungen von Elon Musk
- Böhmermann erklärt Nazi-Vergangenheit Deutschlands und kritisiert AfD in satirischem Video
- AfD steht in Umfragewerten aktuell auf Platz zwei hinter CDU/CSU
Der Satiriker Jan Böhmermann hat nach AfD-Wahlempfehlungen durch Elon Musk eine Gegenrede auf der Webseite der US-amerikanischen Zeitung «New York Times» veröffentlicht.
Böhmermann, der Moderator des «ZDF Magazin Royale», erläuterte in dem satirisch angelegten fast neun Minuten langen Beitrag auf Englisch in einer Art Erklär-Video die Nazi-Vergangenheit Deutschlands. Er leitete in dem Meinungsstück wenige Tage vor der Bundestagswahl über zur AfD und platzierte Aussagen von AfD-Rechtsaussen Björn Höcke aus Thüringen. Böhmermann sprach an einer anderen Stelle des Videos im Kontext der AfD auch von Geschichtsvergessenheit. Die AfD steht in Umfragewerten aktuell auf Platz zwei hinter CDU/CSU.
Verbindung zu Elon Musk
Gleich zu Beginn des Videos stellte er eine Verbindung zu Tech-Milliardär Musk her, der in der Regierung von US-Präsident Donald Trump eine wichtige und umstrittene Rolle spielt. Böhmermann sagte auf Deutsch übersetzt: «Guten Tag aus Deutschland, dem Land, das laut Elon Musk gerettet werden muss.»
Musk hatte vor kurzem mit der Aussage, nur die AfD könne Deutschland retten und einem späteren Live-Gespräch mit Parteichefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel viel Unruhe in den deutschen Wahlkampf gebracht. Kritiker werfen ihm vor, mithilfe seiner enormen Reichweite auf seiner Plattform X den Ausgang der Bundestagswahl beeinflussen zu wollen. Grosse Diskussionen löste auch ein Meinungsstück von Musk in der Zeitung «Welt am Sonntag» aus, in dem er sich auch für die AfD ausgesprochen hatte.
Böhmermann platzierte in seinem Video auch eine Aufnahme einer Hitlergruss-ähnlichen Geste durch Musk, die rund um Trumps Vereidigungszeremonie im Januar für Empörung und Kritik gesorgt hatte. Musk hatte sich auf X über die Kritik lustig gemacht - mit Wortspielen, die mit einflussreichen Nationalsozialisten und Gefolgsmännern Adolf Hitlers zu tun hatten.
So reagiert die AfD
Ein Sprecher von AfD-Chefin Alice Weidel äusserte auf dpa-Anfrage als Reaktion, dass Böhmermann die Wähler und «eifrigen Gebührenzahler» - die AfD kritisiert scharf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, für den auch Böhmermann mit seiner ZDF-Satiresendung tätig ist - vermutlich nicht davon abhalten werde, am Sonntag das Kreuz «an der richtigen Stelle» zu setzen.