War der Kapitän schuld?
38 Tote bei Fährunglück auf den Philippinen

Heute Morgen spielten sich an der Küste Manilas dramatische Szenen ab: Eine Fähre mit 189 Menschen an Bord kenterte kurz nach ihrem Auslaufen aus dem Hafen. 38 Tote wurden bislang geborgen. Die Küstenwache geht von einem Fehler der Besatzung aus.
Publiziert: 02.07.2015 um 16:24 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:53 Uhr
Philippinen: Mehrere Tote bei Fährunglück
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:Philippinen: Mehrere Tote bei Fährunglück

In der philippinischen Hauptstadt Manila ist heute Morgen eine Fähre mit 189 Menschen an Bord gekentert. Nach Angaben des Katastrophenschutzvertreters Ciriaco Tolibao sei die «Kim Nirvana» kurz nach ihrem Auslaufen aus dem Hafen von Ormoc untergegangen.

Einigen Insassen gelang es, sich an den Rumpf zu klammern oder ans Ufer zu schwimmen, andere wurden von Rettungsbooten aus dem Wasser gefischt. Laut dem Roten Kreuz konnten bis zum späten Nachmittag 118 Überlebende geborgen werden. Andere hatten nicht so viel Glück: 38 Tote wurden bislang geborgen.

Die Suche nach möglichen weiteren Überlebenden sollte bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt werden. Am Nachmittag war nur noch ein kleiner Teil des Rumpfs der Holzfähre zu sehen - etwa 200 Meter vor der Küste entfernt.

Küstenwache geht von Manövrierfehler aus

Wie die Küstenwache in Manila mitteilte, sei die «Kim Nirvana» auf dem Weg von der zentralphilippinischen Küstenstadt Ormoc zur Camotes-Insel untergegangen.

Berichte, wonach zu dem Zeitpunkt hoher Wellengang herrschte, wies der Sprecher der Küstenwache in Manila, Armand Balilo, zurück. Die See sei ruhig gewesen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Balilo geht derzeit von einem Manövrierfehler der Besatzung als Unglücksursache aus. Ein Überlebender berichtete, wie das Schiff kurz nach dem Ablegen vom Pier plötzlich seinen Kurs änderte und sich auf eine Seite legte.

An Bord der Fähre befanden sich laut Passagierliste insgesamt 189 Personen – 173 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder. Ausgelegt war das Schiff für bis zu 200 Insassen, sagte Katastrophenschützer Ciriaco Tolibao.

Be den meisten Passagiere handelte es sich um kleine Händler, die die Bewohner der Camotes-Inseln mit Gemüse, Obst und Fleisch und anderen Bedarfsgütern versorgen wollten. Gerüchte, wonach die Fähre überladen gewesen sein sollte, wies Tolibao zurück.

«In wenigen Sekunden wurde das Schiff umgeworfen»

Überlebende Mary Jane Drake, die mit ihren Eltern und ihrem Ehemann auf der Fähre war, erzählt, dass das Schiff plötzlich von einer starken Welle umgedreht und umgestürzt worden sei. «Niemand war in der Lage zu springen, weil sich die Fähre viel zu schnell umdrehte. Wir hatten keine Zeit», sagt Drake.

Ihr Ehemann Lawrence Drake, ein 48-jähriger pensionierter Feuerwehrmann aus New York erzählt, dass er versucht habe auf die andere Seite des Bootes zu laufen, um das Gewicht auszugleichen, aber es sei zu spät gewesen. Das Schiff sei innerhalb von wenigen Sekunden umgeworfen worden.

«Es machte auf einmal eine Kehrtwende und kippte. Ich überlebte nur, weil ich sofort ins Wasser sprang», erzählte der 45-jährige Händler Reynante Manza unter Tränen. Seine Frau überlebte das Unglück nicht.

Fähren sind eines der wichtigsten Transportmittel der Philippinen mit seinen tausenden Inseln. Sie sind jedoch oftmals in schlechtem Zustand, ihre Sicherheit wird nur selten kontrolliert. Immer wieder kommt es deshalb zu schweren Unglücken. (mrb/SDA)

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