Walter Palmer muss nicht vor Gericht
Cecils Killer kommt ungeschoren davon

US-Zahnarzt Walter Palmer (55) hat Glück. Der Mann, der den Löwen Cecil getötet hat, muss sich für den Abschuss nicht mehr weiter verantworten. Dafür muss der Jagd-Organisator nun vor Gericht.
Publiziert: 12.10.2015 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:47 Uhr
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Zahnarzt Walter Palmer (links) mit Kollege und totem Löwen Cecil.
Foto: Facebook

Simbabwes Behörden wollen den Jäger des berühmten Löwen Cecil nicht mehr gerichtlich belangen. Es habe sich herausgestellt, dass alle Papiere von US-Zahnarzt Walter Palmer (55) in Ordnung gewesen seien.

Palmer habe nicht gewusst, dass er bei der tödlichen Jagd auf den Löwen die Regeln verletzt habe, sagte Umweltministerin Oppah Muchinguri heute vor der Presse.

Jagdquoten werden nun überprüft

Sie fügte hinzu, Walter Palmer sei weiterhin in Simbabwe willkommen - «allerdings nicht, um zu jagen». Gleichzeitig kündigte sie eine Überprüfung des Vergabeverfahrens von Jagdquoten an.

Der 13-jährige Löwe Cecil war der Star des Hwange-Nationalparks, er war zudem Teil eines britischen Forschungsprogramms und trug deshalb ein GPS-Halsband. Palmer hatte Cecil bei einer Grosswildjagd mit Pfeil und Bogen erlegt, sein Kadaver wurde Anfang Juli ausserhalb der Schutzzone gefunden.

Der Zahnarzt entschuldigte sich später für den Tod von Cecil. Er betonte aber, er sei davon ausgegangen, dass alles nach Recht und Gesetz vonstatten gehe. Für die Safari und die Jagdlizenz hatte er insgesamt 55'000 Dollar gezahlt.

Nur der Jagd-Organisator muss vor Gericht

Nach den Worten von Ministerin Muchinguri gibt es offenbar ein Problem mit der Quotenvergabe: Demnach besass der Besitzer, auf dessen Grundstück Cecils Kadaver gefunden worden war, keine Jagdquote für Löwen, dafür aber der Bezirksrat, unter dessen Verwaltung das Grundstück steht.

Im Fall Cecil muss sich derzeit nur der Organisator der Jagd, Theo Bronkhorst, vor Gericht verantworten. Er ist wegen des Vorwurfs angeklagt, eine «illegale Jagd nicht verhindert» zu haben. Er betont aber, alle notwendigen Bewilligungen besessen zu haben. Am Donnerstag entscheidet das Gericht über eine mögliche Einstellung des Verfahrens.

Der Vorfall hatte weltweit für Empörung gesorgt. Angesichts des Proteststurms war Palmer untergetaucht und hatte sich erst Anfang September wieder in seine Praxis gewagt. (eg/SDA)

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