Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA erlebt derzeit eine der schwersten Dürreperioden in seiner Geschichte. Vielerorts ist die Vegetation völlig ausgetrocknet und deshalb leicht entflammbar.
Seit Donnerstagabend seien bei Trockengewittern tausende Blitzschläge über dem Land niedergegangen und hätten hunderte kleine Brände entfacht, teilte die für den Brandschutz zuständige Behörde Calfire am Sonntag mit. Weitere Gewitter mit nur wenig Regen standen bevor, besonders im Norden Kaliforniens wurde mit erhöhter Brandgefahr gerechnet.
Nach Angaben der kalifornischen Regierung wurden bei den Bränden bislang etwa 49'000 Hektar Land zerstört. Der grösste Brand loderte den Angaben zufolge im Bezirk Lake, dort wurden 24 Häuser und 26 weitere Nebengebäude zerstört.
Das Feuer befand sich demnach nur zu fünf Prozent unter Kontrolle. Fast 12'000 Menschen mussten in der Region ihre Häuser verlassen. Etwa 8500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, einige von ihnen wurden aus den benachbarten Bundesstaaten Nevada und Colorado als Verstärkung geschickt. Auch die kalifornische Nationalgarde wurde mobilisiert.
Augenzeugen schilderten Endzeitszenen, als dichter schwarzer Rauch den Tag zur Nacht machte und die Brandwalze grosse Waldgebiete und forstwirtschaftliche Nutzflächen sowie Fahrzeuge und Autos vernichtete. Lange Highway-Abschnitte wurden vorsichtshalber in beiden Richtungen gesperrt.
Kaliforniens Gouverneur Edmund Brown hatte bereits am Freitag den Notstand ausgerufen. Anhaltende Dürre und die «extremen Wetterbedingungen» hätten Kalifornien in ein «Pulverfass» verwandelt, erklärte der Gouverneur.
Zugleich sprach der Politiker der Demokratischen Partei der Familie sowie den Freunden und Kollegen des am Donnerstag tödlich verunglückten Feuerwehrmanns Dave Ruhl sein Beileid aus. Der 38-jährige Ruhl stammte aus South Dakota.
In diesem Jahr gab es in Kalifornien nach amtlichen Angaben schon über tausend Brände mehr als sonst. Wegen der anhaltenden Trockenheit wurde inzwischen auch das Wasser rationiert.